Anschlag vereitelt: Hochgiftiges Rizin in Brief an US-Präsident Obama
Der Umschlag wurde laut FBI positiv auf das tödliche Gift getestet. Der Brief wurde bereits am Dienstag bei einer Poststelle außerhalb des Weißen Hauses aus dem Verkehr gezogen.
Washington – Die US-Behörden haben einen an Präsident Barack Obama adressierten Brief mit einer verdächtigen Substanz abgefangen. Nach Angaben des FBI hat der Umschlag das tödliche Gift Rizin enthalten. In einer ersten Untersuchung wurde die Sendung positiv auf Rizin gesteste, erklärte die Bundespolizei am Mittwoch. Eine Verbindung zu dem Bombenanschlag auf den Marathon in Boston am Montag gebe es aber nicht.
Der Umschlag an Präsident Obama sei am Dienstag bei einer Kontrolle in einer Poststelle außerhalb des Weißen Hauses in Washington entdeckt worden, teilte der für den Schutz des Präsidenten zuständige Secret Service am Mittwoch mit. In der Sendung sei ein verdächtiges Granulat gefunden worden. Ein erster Test sei positiv auf Rizin gewesen, doch solche Untersuchungen können laut FBI noch ungenau sein. Deshalb werde die Substanz noch weiter im Labor untersucht. Erst eine vollständige Analyse, die zwischen 24 und 48 Stunden dauert, kann eine Substanz wie Rizin eindeutig identifizieren.
Zuvor hatten die Behörden einen mit dem Pflanzengift Rizin versehenen Brief entdeckt, der an einen Senator gerichtet war. Das Schreiben war bei einer Routinekontrolle in der Poststelle des Kongresses gefunden worden. Der Sicherheitschef des Senats, Terrance Gainer, hatte am Dienstag erklärt, dass ein Labor in dem Umschlag Rizin nachgewiesen habe. Weitere Analysen sollten demnach folgen, um das Ergebnis zu bestätigen. Rizin wirkt bei Verschlucken bereits in kleinsten Dosen tödlich.
Zwei Bürogebäude des Senats in Washington wurden am Mittwoch kurzzeitig abgeriegelt, nachdem dort zwei verdächtige Pakete gefunden wurden. Die Polizei bestätigte, dass ein verdächtiger Mann befragt worden sei. Die Pakete stellten sich später aber als harmlos heraus. (dpa, APA, tt.com)