Festnahme im Zusammenhang mit Gift-Brief an Obama
Ein Mann aus dem US-Bundesstaat Mississippi steht unter dringendem Tatverdacht.
Washington – Im Zusammenhang mit den Gift-Briefen an US-Präsident Barack Obama und einen Senator aus Mississippi hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann sei am Mittwochnachmittag festgenommen worden, teilte das Justizministerium in Washington mit. Laut Bundespolizei FBI wurde der Verdächtige in seinem Haus in Corinth im Nordosten des Bundesstaates Mississippi festgenommen.
Die TV-Sender CNN und NBC hatten zuvor berichtet, die Festnahme sei in der Kleinstadt Tupelo in Mississippi erfolgt. Demnach lag in den beiden verdächtigen Umschlägen auch ein Schreiben, das der Mann offenbar mit seinen Initialien unterzeichnet hatte: „Ich bin KC und ich unterstütze diese Botschaft“, stand demnach in dem Brief. Der Satz spielt auf die Schlussformel der Wahlkampfspots in den USA an, mit der Kandidaten ihre Zustimmung zu der darin geäußerten Meinung zum Ausdruck bringen.
Die Briefe an Obama und an Senator Roger Wicker aus Mississippi waren in einer ersten Untersuchung positiv auf das tödliche Pflanzengift Rizin getestet worden. Dem FBI zufolge sollen weitere Tests binnen 24 bis 48 Stunden Klarheit über das Gift bringen. Das FBI betonte, dass die Postsendungen nicht im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Bostoner Marathon stehen. In beiden Fällen wurden die Briefe in Poststellen abgefangen, bevor sie in die Nähe der Adressaten gelangen konnten. Wie das FBI weiter mitteilte, wurde ein dritter Brief an einen Justizvertreter in Mississippi geschickt.
Ein weiterer verdächtiger Brief erreichte das Büro von Senator Carl Levin in dessen Heimatstaat Michigan. Zunächst war unklar, ob auch dieser Umschlag Gift enthielt. Das Gebäude in der Stadt Saginaw wurde evakuiert. Levin erklärte, dass einer seiner Mitarbeiter nach Kontakt mit dem Schreiben vorsichtshalber die Nacht zu Beobachtung im Krankenhaus verbringen werde.
Der Fund der Gift-Briefe hatte wegen der zeitlichen Nähe zu dem Anschlag auf den Marathon in Boston vom Montag für Nervosität gesorgt. Am Mittwoch wurden zwei Bürogebäude des Senats in Washington vorübergehend abgeriegelt, nachdem ein verdächtiges Paket gemeldet wurde.
Bei dem Anschlag auf den Marathon waren drei Menschen getötet und etwa 180 weitere verletzt worden. Die Polizei hat noch keinen Verdächtigen festgenommen. Sie fahndet nach einem Mann, der in Videoaufnahmen durch ein verdächtiges Verhalten am Tatort aufgefallen ist. (APA/AFP)