Bezirks-VP hatte keine Zeit für Kurz
Staatssekretär Sebastian Kurz hatte seinen Osttirol-Besuch fix zugesagt. Nach einem Brief der Bezirks-VP sagte er wieder ab.
Von Catharina Oblasser
Lienz –Die Veranstaltung des Bauernbundes war durchorganisiert und wurde allerseits groß angekündigt: Letzten Mittwoch sollte Staatssekretär Sebastian Kurz als prominenter Gast mit den bäuerlichen Kandidaten Kathrin Kaltenhauser und Martin Mayerl in Gaimberg auftreten. Doch am Tag davor hieß es plötzlich: Leider doch nicht. „Wir mussten aus terminlichen Gründen absagen“, so die Auskunft aus dem Innenministerium. Doch angesichts eines Briefes aus der VP-Bezirksparteizentrale stellt sich die Sache etwas anders dar.
„Auf die heutige Anfrage für ein mögliches Rahmenprogramm mit Ihnen [...] in der Zeit von 14 bis 18 Uhr müssen wir aus Sicht der Osttiroler Bezirkspartei leider mitteilen, dass ein solches [...] leider nicht mehr möglich ist“, schreiben Obmann Erwin Schiffmann und Geschäftsführer Karl Kashofer dem Staatssekretär – und zwar am 11. April, also fast eine ganze Woche vor dem geplanten Kurz-Besuch. Grund: Die „kurze Terminfristigkeit“ – und überdies hätten die Osttiroler Kandidaten andere Verpflichtungen. Kurz solle doch stattdessen am 20. April zum offiziellen Wahlkampfauftakt nach Lienz kommen.
Die Vorgeschichte zu diesem Schreiben erzählt Magnus Gratl vom Bauernbund, der die Veranstaltung mit Kurz organisiert hat. „Beim Rahmenprogramm am Nachmittag des 17. April ist eine der Stationen weggefallen, weil Kurz dort nicht hinwollte. Also haben wir bei der Bezirksparteileitung gefragt, ob sie für die Zeit von 16 bis 17.30 Uhr ihrerseits einen Programmvorschlag machen wollen.“ Dass diese das Mitglied der österreichischen Bundesregierung quasi wieder ausgeladen hat, hätten die Organisatoren nur indirekt erfahren, so Mayerl.
Geschäftsführer Kashofer sagt dazu: „Das war keine Ausladung, nur ein Umorganisieren. Wir haben das Büro des Staatssekretärs bloß informiert, dass es am 20. April, wenn auch der Landeshauptmann kommt, günstiger wäre.“ Doch auch daraus wird nichts. „Am 20. April haben wir leider auch keine Zeit“, heißt es aus Wien.