Bühne für Zucchero-Auftritt sorgt für Misstöne
Weil Lokalbesitzer bei einer Aufstellung im Westen des Hauptplatzes Umsatzeinbußen erwarten, soll die Bühne nun doch ostseitig stehen.
Von Claudia Funder
Lienz –Blues-Rock-Freunde fiebern dem diesjährigen Musik-Highlight in Osttirol bereits ungeduldig entgegen. Am 5. Juli macht Italiens Superstar Zucchero im Rahmen seiner „La-Sesión-Cubana-World-Tour“ in Lienz Station und wird mit einem Ensemble aus der Karibik den Hauptplatz zum Kochen bringen.
Möglich gemacht hat dieses Großereignis der Kulturverein UmmiGummi, dem es bereits wiederholt erfolgreich gelang, Top-Musiker nach Lienz zu lotsen. Die Zusage für das Open-Air-Konzert kam zum Jahreswechsel, seit Februar läuft der Vorverkauf.
Als Austragungsort war auch das Sportstadion ins Auge gefasst worden, doch der Musiker bevorzugt die Innenstadt. „Zucchero will unbedingt auf dem Hauptplatz spielen“, erklärt UmmiGummi-Obmann Hans Mutschlechner.
Platztechnisch und vom Sicherheitskonzept her ist die Lokation eine Herausforderung. Und: Hier stoßen auch verschiedene Interessen aufeinander, befinden sich doch in der warmen Jahreszeit einige Gastgärten auf dem Platz.
Das Vorhaben, die Bühne im Westen des Platzes direkt vor Lokalen aufzustellen, führte zu Widerständen, weiß Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. Auch seien diverse Gerüchte gestreut und dadurch eine unangenehme Stimmung verbreitet worden, bedauert die Stadtchefin.
„Die Schanigärten wollen Umsatz machen, die Anordnung der Bühne im Westen wäre in keiner Weise angebracht“, erklärt TVB-Obmann Franz Theurl. „Die Lokalbetreiber haben auch bei mir interveniert. Wir setzen uns für die Tourismuswirtschaft ein.“ Das Konzert an sich begrüßt Theurl: „In Lienz ist was los, das bringt auch Nächtigungen. Danke UmmiGummi.“
Nach den Widerständen einiger Hauptplatzler soll die Bühne nun doch wieder im Osten aufgestellt werden, „sofern es den erforderlichen Sicherheitsbestimmungen entspricht“, erklärt Oskar Januschke vom Stadtmarketing, das die Veranstaltung mit ihrem Know-how unterstützt.
„Wir tragen ein großes Risiko und brauchen die Unterstützung aller Beteiligten“, betont Mutschlechner, der keinen Streit will. Die Bühnenbreite werde für einen zusätzlichen Fluchtweg von 20 auf 18 Meter reduziert.
Nun gilt es, das Sicherheitskonzept auszuarbeiten, das sechs Wochen vor dem Auftritt stehen muss. Beauftragt werden soll damit der Sicherheitstechniker BM Bernhard Schneider aus Assling.
Der Vorverkauf laufe übrigens gut, freut sich der UmmiGummi-Chef. „Es gibt nur noch wenige ermäßigte Karten um 42 Euro.“ Sind diese vergriffen, muss man 48 Euro für den Eintritt berappen.
Zucchero betritt um 21 Uhr die Bühne. Bereits ab 19.30 Uhr wird Eberhard Forcher mit lateinamerikanischen Klängen aus der Konserve die Stimmung aufheizen.