Tyrol Equity geht bei Lenzing an Bord
Die Tiroler Beteiligungsfirma übernimmt mit Partnern die Mehrheit an der 90 Mio. € schweren Lenzing Plastics.
Innsbruck –Die Tiroler Beteiligungsgesellschaft Tyrol Equity hat am Donnerstag als Teil eines österreichischen Konsortiums die Mehrheit an der Firma Lenzing Plastics übernommen. Der börsenotierte Faserproduzent Lenzing verkaufte 85 Prozent seines Kunststoff-Geschäftsfelds, weil er sich auf sein Kerngeschäft mit Fasern konzentrieren will.
Tyrol Equity hält künftig 30 Prozent an dem Unternehmen. Angeführt wird es von der Invest AG, der Beteiligungsgesellschaft der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich, die ebenfalls 30 Prozent hält. 18 Prozent entfallen auf die Oberösterreichische Beteiligungsgesellschaft und weitere 7 Prozent sind dem derzeitigen Geschäftsführer der Lenzing Plastics, Johann Huber, sowie dem früheren Lenzing-Vorstand Christian Reisinger zuzurechnen. Lenzing selbst bleibt mit 15 Prozent Minderheitsgesellschafter.
Lenzing Plastics erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 109,4 Mio. Euro und machte einen Gewinn vor Steuern (Ebitda) von 11,2 Mio. Euro. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde die Firma mit dem knapp achtfachen Ebitda bewertet – Lenzing Plastics dürfte somit etwas weniger als 90 Mio. Euro wert sein.
Tyrol-Equity-Vorstand Dietmar Gstrein freute sich über die erneute Zusammenarbeit mit der Invest AG: „Der Einstieg bei Lenzing Plastics ist nach unserer gemeinsamen Beteiligung an Eisbär das nächste gemeinsame Investment mit unserem bewährten Partner, das wir in gewohnter Art und Weise zusammen engagiert angehen werden.“
Tyrol Equity wurde vor gut fünf Jahren von den Initiatoren Christoph Gerin-Swarovski, Hypo Tirol und Raiffeisen Landesbank Oberösterreich aus der Taufe gehoben. Neben der Kappen-Marke Eisbär gehören zu der Industrieholding mittlerweile der Premium-Leichtmetallräderhersteller BBS, weiters der deutsche Automobilzulieferer RSN Sihn und Venturetec Mechatronics, ein Spezialist für Drehverbindungssysteme. (wer)