Landespolitik

Strache stellt sich Hauser als LH vor

Wünschen könne man sich viel, meinte Bundesparteichef Strache. Er will, dass die FPÖ nach der Landtagswahl regiert.

Von Anita Heubacher

Innsbruck –Man spricht Deutsch, bei den Freiheitlichen. Er stehe nicht für Law&Order, sondern für Recht und Ordnung, erklärte Rudi Federspiel gestern der Presse und seinen Parteifreunden.

FP-Chef Gerald Hauser hatte Federspiel auf den zweiten Listenplatz und damit ins blaue Boot geholt. Noch vor einem Jahr trat Federspiel mit seiner eigenen Liste im Innsbrucker Gemeinderatswahlkampf an. Zuvor saß er für die ÖVP im Landtag.

Auf Altbewährtes setzen die Freiheitlichen auch inhaltlich. Verpflichtende Deutschkurse für Ausländer, strengeres Vorgehen gegen „Asylbetrüger“ und „Illegale“. Integration ja, Parallelgesellschaften nein, lautet der Tenor von Hauser, Federspiel und der Imster Spitzenkandidatin Nadja Benda. Zur Unterstützung der „Tiroler Freunde“ war Heinz Christian Strache gestern nach Innsbruck gekommen, um wahlzukämpfen.

Bundesweit steht die Partei derzeit unter Druck. Der Linzer FPÖ-Politiker Sebastian Ortner musste wegen eines Wehrsportvideos mit dem Rechtsradikalen Gottfried Küssel zurücktreten (siehe Innenpolitik). In Niederösterreich und Kärnten setzte es Wahlniederlagen, nicht zuletzt weil das Team Stronach angetreten war.

In Tirol soll es anders laufen. „Wir wollen Zweiter werden“, erklärte Hauser. Strache sieht die FPÖ in der Regierung. „Ich kann mir auch einen blauen Landeshauptmann, Gerald Hauser, mit einem roten Landeshauptmannstellvertreter vorstellen“, erklärte der Bundesparteiobmann. Er habe nie den Landeshauptmannanspruch gestellt, beeilte sich Hauser hinzuzufügen.

2008 erreichten die Freiheitlichen 12,4 Prozent. Um zweitstärkste Partei zu werden, müsste die FPÖ ordentlich zulegen. Als Regierungspartner kommt für die Blauen eigentlich nur die ÖVP in Frage. SPÖ und Grüne haben die FPÖ als möglichen Koalitionspartner bereits ausgeschlossen. Weder Strache noch Hauser wollten sich auf eine Koalitionsvariante festlegen. „Wir grenzen keine Parteien aus. Bei uns geht es um Inhalte.“

Ein Hindernisgrund, mit der ÖVP auf der Regierungsbank Platz zu nehmen, ist aus Sicht Hausers die Agrarfrage. Das von der Opposition und der SPÖ entworfene Rückübertragungsgesetz bleibe Koalitionsfrage. Die ÖVP lehnt den Gesetzesentwurf zur Rückübertragung des Gemeindegutes von den Agrargemeinschaften zu den Gemeinden ab. „Wenn die ÖVP in Richtung 30 Prozent abrutscht, wird sich viel bewegen. Dann findet vielleicht ein Umdenken statt“, so Strache.

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