Ausstellung „Tyrol goes Austria“ zwischen Maultasch und „Mundl“
Tirol feiert heuer ein Jubiläum: Vor 650 Jahren wurde die Grafschaft Tirol an das Reich der Habsburger angebunden. Mit der Sonderausstellung „Tyrol goes Austria“ wollen die Tiroler Landesmuseen ihren Beitrag zum Jubiläums-Festprogramm des Landes leisten.
Innsbruck – Mit der Sonderausstellung „Tyrol goes Austria“ im Innsbrucker Zeughaus begehen die Tiroler Landesmuseen vom 19. April bis zum 5. Oktober das heurige 650-Jahr-Jubiläum der Zugehörigkeit Tirols zu Österreich. Die Bandbreite reicht dabei von der Original-Übergabeurkunde der Margarete Maultasch vom 26. Jänner 1363 über das Tiroler Landlibell, einer Urkunde von Kaiser Maximilian I., bis hin zu „klischeehaften Filmcollagen“ über das Verhältnis Tirol-Wien in der Neuzeit etwa anhand von Ausschnitten aus Fernsehserien wie „Ein echter Wiener geht nicht unter“. „Wir wollten nicht nur mit historischen Fakten und Exponaten operieren, sondern auch einen Bogen in die Gegenwart spannen“, erklärte der Direktor der Tiroler Landesmuseen, Wolfgang Meighörner, am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Innsbruck.
Für die Ausstellung habe man wenige Leihgaben benötigt, fügte Ausstellungskuratorin Claudia Sporer-Heis hinzu. „Der Großteil kommt aus eigenen Beständen, alle Sammlungen der Landesmuseen sind zum Handkuss gekommen“, sagte Sporer-Heis. Es handle sich um eine „politisch-historische Ausstellung“ anlässlich der Übergabe der Grafschaft Tirol an das Reich der Habsburger vor 650 Jahren durch Maultasch.
Die Sonderausstellung zeige beispielsweise Margarete Maultasch in verschiedenen Facetten: als erhabene Herrscherin, blutrünstige Kriegsherrin, als lüsterne Ehebrecherin oder als hässliche Herzogin und Romanfigur. Neben dem Ereignis des Jahres 1363 würde auch die gemeinsame Geschichte Tirols und des habsburgischen Reiches beleuchtet. Die 555-jährige gemeinsame Geschichte bis zum Ende des ersten Weltkrieges sei durch eine „bemerkenswerte Treue der Tiroler Bevölkerung gegenüber der Herrscherfamilie“ gekennzeichnet gewesen, hieß es seitens der Verantwortlichen. Der „Tiroler Held“ Andreas Hofer sei zu einer „willkommenen, kaisertreuen Integrationsfigur“ für die Ziele des Kaiserhauses geworden.
Wie Sporer-Heis betonte, biete ein digitales Guidingssystem zusätzliche Informationen zu den Exponaten und der Filmcollage der Ausstellung. Dabei würden die Besucher zum Meinungsaustausch eingeladen. Dies sei eine der Maßnahmen, um vor allem auch ein jüngere Publikum für „Tyrol goes Austria“ zu gewinnen. (APA)
www.tiroler-landesmuseum.at