„Räuberischer Investor“: Soros durfte seinen eigenen Nachruf lesen
Die Nachrichtenagentur Reuters ließ den Großinvestor irrtümlich sterben. Wenige Minuten später wurde die Meldung vom Netz genommen.
Wien - Sehr wenige Menschen haben Gelegenheit, ihren eigenen Nachruf zu lesen - der US-Großinvestor George Soros, der in seinem Leben auch sonst nicht zu kurz kam, gehört zu diesen Privilegierten. Die alt-ehrwürdige Nachrichtenagentur Reuters verschickte am Donnerstag um 23.41 Uhr (MESZ) irrtümlich einen bereits vorbereiteten Nachruf, der für Soros nicht nur schmeichelhafte Worte fand. Als „liberaler Philanthrop“ wird der Börsenguru darin bezeichnet, aber auch als „räuberisch“ und u.a. für die Asien-Finanzkrise im Jahr 1997 verantwortlich gemacht.
„George Soros, der am XXX im Alter von XXX starb, war ein räuberischer und extrem erfolgreicher Finanzier und Investor, der paradoxer Weise jahrelang gegen die gleiche Art von ungezügeltem Kapitalismus argumentiert hat, mit dem er Milliarden verdient hat“, heißt es im Lead der Agenturmeldung. George Soros sei es auch gewesen, der die Bank of England in die Knie gezwungen habe, als er 1992 gegen das Britische Pfund spekuliert habe, wird erinnert.
Wenige Minuten nach der verfrühten Meldung vom Dahinscheiden des 82-jährigen Milliardärs wurde der Irrtum erkannt und der Text vom Netz genommen - der Titel der Todesmeldung lässt sich zwar noch googeln, der Inhalt der Meldung ist aber nicht mehr abrufbar. (APA)