Probleme in Asien

Milliardenübernahmen stützen Wachstum von SAP

Insgesamt legten die Erlöse um 7 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro zu - weniger stark als von Markbeobachtern erwartet.

Walldorf - Milliardenübernahmen und ein Wachstumsschub in Nord- und Südamerika haben das Geschäft des deutschen Software-Giganten SAP im ersten Quartal gestützt. „Wir haben Marktanteile von unseren wichtigsten Wettbewerbern gewonnen“, sagte SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe am Freitag in einer Telefonkonferenz. In den USA habe der Dax-Konzern seine Einnahmen aus Lizenzverkäufen und Gebühren für Mietsoftware um mehr als 50 Prozent steigern können. SAPs Erzrivale Oracle hatte im ersten Quartal mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen.

Insgesamt legten die Erlöse um 7 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro zu - weniger stark als von Markbeobachtern erwartet. Zwar wartete SAP auch im krisengeschüttelten Europa mit einem zweistelligen Umsatzplus auf, in Asien schrumpften die Erlöse hingegen. Snabe machte Veränderungen im Management und den Regierungswechsel in China dafür verantwortlich.

Die für SAP so wichtigen Einnahmen aus Lizenzverkäufen, Gebühren für Mietsoftware und Services stiegen mit einem Plus von elf Prozent auf 2,9 Mrd. Euro weniger stark als noch vor einem Jahr. SAP-Chef Snabe begründete das teilweise damit, dass der Softwarekonzern sein Service-Geschäft eindampfe. Die Einführung von Cloud-Diensten erfordere außerdem weniger Beratung.

520 Mio. Euro Gewinn

Der Softwarekonzern hatte im vergangenen Jahr den Cloud-Anbieter Successfactors und die Handelsplattform Ariba übernommen. Auf das Jahr hochgerechnet steigerte SAP die Einnahmen aus Cloud-Programmen - Software, die im Internet und nicht auf den Rechnern der Kunden gespeichert ist - im ersten Quartal auf 900 Mio. Euro. SAPs Ziel ist es, 2013 eine Milliarde Euro Umsatz mit Mietsoftware zu machen.

Der großen Hoffnungsträger, die neue Datenbanktechnologie Hana, brachte SAP im ersten Quartal 86 Mio. Euro Umsatz ein. Auf das Jahr gesehen will SAP mit Hana 650 bis 700 Mio. Euro Umsatz machen. Hana hält Daten im Arbeitsspeicher bereit und ermöglicht so besonders schnelle Analysen. Dabei profitiert SAP vom Branchentrend unter dem Schlagwort „Big Data“.

Unterm Strich steigerte SAP seinen Gewinn auf 520 Mio. Euro - ein Plus von 17 Prozent. Der Softwarekonzern habe seine Kosten inzwischen im Griff, sagte Vorstandschef Jim Snabe. Nach den Übernahmen im vergangenen Jahr waren die Ausgaben aus dem Ruder gelaufen, der SAP-Vorstand hatte trotz zweistelligen Umsatzwachstums mit einem strengen Spardiktat gegengesteuert. (APA/dpa)

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