Natur

Zwischen Lederhose und Laptop

Schützen wollen Vergangenheit aufarbeiten und gleichzeitig in die Zukunft blicken.

Innsbruck –Der Bund der Tiroler Schützenkompanien versuchte gestern bei seiner Bundesversammlung einen Bogen zu spannen. Von der Vergangenheit zur Zukunft, vom Gedenken an die Ahnen bis zum Umdenken im täglichen Leben, von der traditionellen Lederhose zum Einsatz des Laptops.

Insgesamt 14.712 Aktive gibt es derzeit im Bund der Tiroler Schützenkompanien. Damit konnte der Stand des Vorjahres sogar noch leicht ausgebaut werden. Das größte der so genannten Schützenviertel stellt weiterhin das Unterland. Delegierte der 235 Kompanien aus dem ganzen Land kamen gestern nach Innsbruck, um zuerst einen gemeinsamen Gottesdienst zu feiern und dann bei der Bundesversammlung auf die Ereignisse des vergangenen Jahres zu blicken.

Landeskommandant Fritz Tiefenthaler hob in seiner Ansprache das „große Engagement und den Einsatz“ der Frauen und Männer hervor. Dies habe sich unter anderem bei der Hilfssammlung 2012 gezeigt, bei der Nord-, Süd- und Osttiroler Schützen für Familien in Pfitsch, Strassen und Virgen Geld sammelten, die nach Muren- und Hochwasserkatastrophen Hilfe benötigten.

In den kommenden Jahren wollen sich die Schützen auch der Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit widmen. Das Projekt über die Rolle im Nationalsozialismus wurde bereits vor wenigen Monaten der Öffentlichkeit präsentiert, 2015 will man an die Rolle der Standschützen an der Front im 1. Weltkrieg erinnern.

Im täglichen Schützenalltag nimmt mittlerweile das Internet eine tragende Rolle ein. Die Kompanien verfügen über eigene, interne Anwendungen für den Einkauf und über Terminanwendungen.

Mit einem landesüblichen Empfang wurde die Versammlung gestern beendet. Es war innerhalb von einer Woche der zweite große Umzug in der Landeshauptstadt. Zuletzt zog der Landestrachtenverband mit Hunderten Teilnehmern durch die Innenstadt – ganz unter dem Motto „Tirol trägt Tracht“. Wie sehr das Motto boomt, erklärt der Obmann des Landestrachtenverbandes, Oswald Gredler, am Beispiel Gauder Fest: „Wir hatten noch nie so viele Anmeldungen von jungen Trachtlern wie heuer.“ (mw)

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