Mahr als 80 Verletzte bei Zusammenstößen in Kairo
Anhänger und Gegner von Präsident Mursi gerieten am Freitag aneinander. 19 Personen wurden festgenommen.
Kairo – Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern von Ägyptens islamistischem Präsidenten Mursi hat es am Freitag mindestens 80 Verletzte gegeben. Auch am Abend gab es noch vereinzelte Scharmützel zwischen Mursi-Gegnern und der Polizei. Diese nahm nach Angaben des Innenministeriums 19 Menschen fest. Drei von ihnen würden verdächtigt, einen Bus angezündet zu haben, hieß es.
Die Muslimbruderschaft, der Mursi bis zu seiner Wahl zum Staatschef im Sommer vergangenen Jahres angehörte, hatte zu einer Demonstration vor dem Obersten Gericht aufgerufen. Dort skandierten die Islamisten: „Das Volk fordert die Reinigung der Justiz“. Das Gericht hatte zuletzt mehrfach Entscheidungen Mursis revidiert, etwa als er einen Wechsel auf dem Posten des Generalstaatsanwalts herbeiführen wollte. Auch gegen den Plan des Senats, das Pensionseintrittsalter der Richter von 70 auf 60 Jahre abzusenken, wehrt sich die Justiz. Sie sieht darin den Versuch des Mursi-Lagers, unliebsame Richter kalt zu stellen.
Mursi-Gegner und -Anhänger gingen vor dem Gericht mit Steinen und Molotow-Cocktails aufeinander los, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Auch Schüsse waren zu hören. Der Bus der Muslimbrüder ging in Flammen auf. In der Stadt Alexandria gab es nach Zeugenangaben ein Dutzend Verletzte bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen beiden Lagern. (APA/AFP)