Italien

Chaos bei Präsidentenwahl in Rom setzt sich fort, Bersani tritt zurück

Auch der fünfte Wahlgang ging ergebnislos zu Ende. Mitte-Links- und Lega-Nord-Parlamentarier gaben leere Stimmzettel ab, Berlusconis Allianz beteiligte sich überhaupt nicht an dem Urnengang.

Rom - Die fünfte Abstimmung für die Wahl eines neuen Präsidenten in Italien ist am Samstag wie erwartet ergebnislos zu Ende gegangen. Die Parlamentarier des Mitte-links-Blocks und die rechtspopulistische Lega Nord gaben leere Stimmzettel ab. Die Mandatare der Mitte-Rechts-Allianz um Ex-Premier Silvio Berlusconi beteiligten sich überhaupt nicht an dem Urnengang.

Der meistgewählte Kandidat war der Jurist Stefano Rodotá, Kandidat der Protestbewegung „Fünf Sterne“, der jedoch die absolute Mehrheit von 504 Stimmen verfehlte. Ein weiterer Wahlgang ist am Samstagnachmittag geplant.

Nach wie vor ist kein aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Präsident Giorgio Napolitano in Sicht, dessen siebenjähriges Mandat am 15. Mai ausläuft. PD-Chef Pierluigi Bersani, der am Freitagabend seine Absicht angekündigt hatte, nach der Wahl des Präsidenten zurückzutreten, traf am Samstag das scheidende Staatsoberhaupt Giorgio Napolitano, dem er über den Engpass bei der Präsidentenwahl berichtete.

Laut Mitte-links-Kreisen habe Bersani die Bereitschaft des 87-jährigen Napolitanos zu einem zweiten Mandat sondiert. Napolitano, dessen siebenjährige Amtszeit am 15. Mai ausläuft, hatte jedoch zuletzt immer wieder seine feste Absticht beteuert, sein Mandat nicht zu verlängern.

Napolitano traf am Samstag auch Berlusconi und den scheidenden Premier Mario Monti. Der Chef der Zentrumspartei „Scelta Civica“ unterstützt die Kandidatur der parteilosen Innenministerin Annamaria Cancellieri. (APA)

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