Das Wetter nahm man gerne in Kauf
Das erste Nordkette-Quartett mit knapp 400 Sportlern in 100 Staffeln wurde nur durch die Witterungsverhältnisse getrübt.
Von Adrian Stöckl
Innsbruck –Von oben bis unten voller Schlamm, völlig entkräftet ritt ein Mountainbiker nach dem anderen – die meisten grinsend vor Freude – in den Zielraum ein; immer von klatschenden Zuschauern empfangen. Und die 400 Athleten des ersten Nordkette-Quartetts waren sich, was Verbesserungsvorschläge angeht, einig: „Nur das Wetter hätte schöner sein können!“
Veranstalterin Doris (Trailsolution) hatte sogar mit noch schlechteren Bedingungen gerechnet: „Wir hätten uns die Situation schlimmer vorgestellt, sind aber enorm froh, dass so viele Athleten den Weg heraufgefunden haben.“
Trotz des Wetters konnte das Event – eine Staffel aus Mountainbiken, Skibergsteigen, Skifahren und Downhill – mit 100 Vierer-Teams problemlos durchgeführt werden. Allerdings musste man aus Witterungsgründen den Start zeitlich verschieben und die Strecke kürzen. Neuschnee zwang die Veranstalter, die erste Wechselzone (vom Rad auf die Tourenskier) von der 3er-Stütze hinunter zur Fleischbank (alter Downhill-Start) zu verschieben. Von dort machten sich die Skibergsteiger auf, um am Frau-Hitt-Lift an die Abfahrer zu übergeben. Wieder zurück an der Fleischbank angekommen übernahm der Downhiller, um über den rutschigen, aber entschärften Nordketten-Singletrail ins Ziel zu kommen. Am besten zurecht kam mit den nasskalten Bedingungen das Team Elementum mit dem Staatsmeister im Skibergsteigen, dem Tiroler Alex Fasser. In sagenhaften 1:02:38 Stunden hatten die Sieger den Berg erklommen und waren weit vor allen anderen ihm Ziel angekommen. „Unser Skibergsteiger Alex Fasser hat uns den Sieg beschert“, weiß Raphael Webhofer, seines Zeichens Abfahrer im siegreichen Team, wer den Vorsprung von ingesamt vier Minuten herausholte. „Die Nordkette ist genau der richtige Ort für so eine Veranstaltung“, fügte der Völser Lokalmatador an.
Ganz ähnlich sieht das einer der Zweitplatzierten im Klassement, Daniel Regensburger (Team Kohla/Marmot): „Ein gelungenes Event, gut organisiert. Einziger Wermutstropfen ist, dass wir Skifahrer nicht vom Hafelekar starten konnten“, hätte der Höttinger seinen Hausberg gerne voll ausgekostet. Und auch Anwohner und „Nordkettenroutiniers“ fanden kein Haar in der Veranstaltungssuppe. Hier war man sich ebenso einig: „Endlich wieder ein gescheites Event auf der Seegrube.“
Auch im kommenden Jahr wollen die meisten wieder dabei sein. „Viele Teilnehmer wollten sich bereits für das nächste Jahr anmelden“, erzählte die Veranstalterin. Bei der Resonanz, der Euphorie der Teilnehmer und der guten Durchführung schreit das Event förmlich nach einer Wiederholung. Der gute Zweck kam natürlich auch nicht zu kurz. So wurde im Zuge der Siegerehrung ein mit 1000 Euro dotierter Siegerscheck an die Stiftung „Wings for Life“ übergeben.