Verein hat ausgeglichenen Haushalt im Visier

Das neue Kinderbetreuungsgesetz verursacht deutlich höhere Kosten für das Osttiroler Kinderbetreuungszentrum. Rücklagen mussten aufgelöst werden.

Von Christoph Blassnig

Lienz –„Ich bin mit meiner jungen Familie aus Vorarlberg nach Lienz gekommen und habe im Internet nach Betreuungseinrichtungen gesucht. Ein Anruf genügte und die flexible Betreuung unserer Kinder war gesichert“, streicht die neue Obfrau des Osttiroler Kinderbetreuungszentrums (OKZ) und Nachfolgerin von Alfred Fast, Birgit Volgger, eine Besonderheit heraus. „Viele meiner Kollegen und Freunde in ganz Österreich schauen neidvoll nach Osttirol, weil sie für ihre Kinder zu wenig Plätze, lange Wartelisten und hohe Kosten vorfinden.“ Volgger dankte anlässlich der Jahreshauptversammlung den Mitarbeitern: „Der Bring- und Abholdienst ist meines Wissens überhaupt ein Alleinstellungsmerkmal. Ich bin dankbar für dieses Angebot, freue mich auf meine Tätigkeit im Verein.“

Alfred Fast war siebzehn Jahre lang Obmann des OKZ und sah die Zeit für eine Neuerung gekommen: „Ich kann mich gut an alle Entwicklungen des Vereines bis hin zum großen Umbau und den Einzug in das Kolpinghaus erinnern. Mit der letztjährigen Übernahme von Geschäftsführung und pädagogischer Leitung durch Marco Linder und Albert Pfattner haben wir einen finanziellen und personellen Erneuerungsprozess vollzogen. Ich bin froh, dass Birgit Volgger, Fachärztin für Gynäkologie im Bezirkskrankenhaus, dem neuen Team als Obfrau zur Seite stehen wird.“

Mit Alfred Fast verlassen auch seine Stellvertreterin Ursula Possenig und Schriftführerin Sabine Fliesser den Verein, ihre Funktionen übernehmen Klaus Saiger und Herbert Weichselbraun.

Die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen bedeuteten finanziell eine große Belastung für das Budget, bestätigt Kassier Werner Hofer. Der Jahresabschluss für 2012 wies einen Fehlbetrag von knapp 158.000 Euro auf, der nur durch die Einbringung von Rücklagen korrigiert werden konnte. Neue Verträge mit allen 31 Mitgliedsgemeinden Osttirols sollen die stark erhöhten Personalkosten abdecken, im laufenden Geschäftsjahr will man wieder ausgeglichen bilanzieren können.

„Nachdem wir langjährig gute Erfahrungen mit der Durchführung der Sommerbetreuung im Rahmen der ‚Spiel mit mir Wochen‘ in Lienz haben, letztes Jahr aber absagen mussten, haben wir für heuer wieder ein detailliertes Konzept vorgelegt und in der letzten Gemeinderatssitzung den Zuschlag erhalten“, so GF Marco Linder zum Abschluss.

Die Abstimmung im Gemeinderat war überraschend ausgefallen, lag für die Kinderbetreuung doch auch ein Angebot der „Kinderfreunde“, das um 7000 Euro günstiger war, vor. Doch das OKZ erhielt den Zuschlag. Argumentiert wurde mit der höheren Betreuungsqualität.