Licht am Ende des Abstiegstunnels

Mit dem 2:0-Heimsieg gegen die SV Ried setzte der FC Wacker im Abstiegskampf der tipp3-Bundesliga ein deutliches Zeichen an die Konkurrenten Mattersburg, Admira und Wr. Neustadt.

Von Wolfgang Müller

Innsbruck –Wie wichtig dieser dritte Meisterschaftssieg im Frühjahr war, wurde beim Jubel nach dem Schlusspfiff deutlich. Die Wände der Tivoli-Kabine wackelten, so sehr brüllten sich die Wacker-Profis nach dem 2:0-Erfolg gegen Ried die Erleichterung von der Fußballseele. Auch wenn die unmittelbaren Konkurrenten Mattersburg und Wr. Neustadt wie so oft in den letzten Wochen punkteten, sehen die Schwarzgrünen wieder Licht am Ende des Abstiegstunnels. „Das hat richtig gutgetan. Außerdem waren die drei Punkte nach dem Spielverlauf auch verdient. Jetzt heißt es, in Mattersburg den Trend fortzusetzen. Vier Vereine kämpfen gegen den Abstieg. Das heißt, dass wir vor allem in den nächsten beiden Spielen unbedingt punkten müssen“, dachte Alex Hauser, der den verletzten Tomáš Abrahám als Kapitän vertrat, schon an die nächsten beiden Endspiele im Osten.

Bevor sich Roland Kirchler mit Planspielen gegen Mattersburg befasst, ließ der Wacker-Coach den Abend im Tivoli noch einmal Revue passieren: „Eine rundum positive Geschichte. Vor allem die Art und Weise, wie wir letztlich die drei Punkte eingefahren haben. Aber das alles zählt nur dann, wenn wir in den nächsten beiden Spielen entsprechend nachlegen. Vor allem haben wir es jetzt selbst in der Hand, uns vom letzten Platz zu verabschieden.“

Was Kirchler, der beim gestrigen Flug nach Wien ins Sky-TV-Studio auch die vorliegenden Budgetzahlen für Plan B studierte, bestärkte, sich auf Plan A zu konzentrieren? „Ich habe einen Stamm, auf den ich bauen und mich verlassen kann“, ist der Wattener fest überzeugt, den FC Wacker auch in der kommenden Saison in der tipp3-Bundesliga zu betreuen. Außerdem sah er sich für seine Cup-Aufstellung gegen die Salzburger bestätigt: „War offensichtlich doch ganz gut, dass wir einige geschont haben. Kräftemäßig waren wir gegen die Rieder überlegen.“

Fakt war, dass erstmals nach sechs Runden wieder einmal die Null nach 90 Minuten stand. Dazu trug auch Sebastian Siller seinen Teil bei. Der 23-jährige Reichenauer, der im Winter von Grödig zurückgeholt wurde, riss mit seinem leidenschaftlichen Auftritt auch Routinier Martin Svejnoha mit. Im defensiven Mittelfeld räumte der Naviser Marco Kofler bis die beleidigte Wade eben nicht mehr wollte, knallhart ab. Und hinter Stürmer Roman Wallner, der einmal mehr ein gewaltiges Laufpensum absolvierte, zeigte ein junger Kitzbüheler auf. Lukas Hinterseer erzielte die 1:0-Führung und bereitete das 2:0 durch den eingewechselten Christopher Wernitznig mustergültig vor. Dabei kehrte der 22-Jährige im Winter nur deshalb zum FC Wacker zurück, weil die Vienna den Leihvertrag nicht verlängerte. Schnee von gestern. Der Sohn des ehemaligen Ski-Weltcup-Läufers Guido und Enkel des ehemaligen Slalom-Olympiasiegers Ernst sowie Neffe des Schlagerbarden Hansi Hinterseer spielte sich mit einer engagierten Vorbereitung in die schwarzgrüne Kampfmannschaft und will sich dort auch weiter behaupten.