Paraguays Regierung verhinderte Anschlag bei Wahlen
Zwei bewaffnete Bolivianer wurden laut Innenminister Caballero bereits am Samstag inhaftiert.
Asuncion - In Paraguay sind zwei Männer unter dem Verdacht festgenommen worden, einen Anschlag während der Präsidenten- und Parlamentswahlen geplant zu haben. Innenminister Carmelo Caballero erklärte auf einer Pressekonferenz am Sonntag in Asunción, die bewaffneten Bolivianer seien am Vortag inhaftiert worden. Es bestehe der begründete Verdacht, dass sie einen Politiker ermorden wollten, um den Wahlprozess zu stören. Wem der Anschlag gegolten und wer ihn in Auftrag gegeben haben soll, wurde nicht bekanntgegeben.
Die Wahlen begannen am Sonntagmorgen (Ortszeit) ohne weitere Zwischenfälle. Rund 3,5 Millionen Wahlberechtigte sollen einen Nachfolger für den vor zehn Monaten abgesetzten Staatschef Fernando Lugo bestimmen. Die beiden Spitzenkandidaten vertreten die Parteien, die im Parlament die Amtsenthebung des „Bischofs der Armen“ vorangetrieben hatten.
Der Kandidat der konservativen Colorado-Partei, Horacio Cartes (57), galt bis vor wenigen Wochen als sicherer Gewinner der Wahl. Efraín Alegre (50), Kandidat der Liberalen Partei des Interimspräsidenten Federico Franco, hat jedoch seine Chancen durch ein Bündnis mit der nationalistischen Unace verbessert. Deren Kandidat, der ehemalige Putschist Lino Oviedo, war Anfang Februar bei einem Hubschrauberunfall umgekommen.
Neben dem Präsidenten werden auch 45 Senatoren, 80 Abgeordnete, 17 Gouverneure und 18 Mercosur-Abgeordnete Paraguays neu gewählt. Die Wahllokale schließen gegen 16.00 Uhr (22.00 Uhr MESZ). Das Ergebnis könnte bereits drei Stunden danach mitgeteilt werden. (APA/dpa)