Ägypten

Revolutionär Maher: Verdächtiger Unfall nach Freilassung

Unter Präsident Mursi landen in Ägypten etliche Aktivisten im Gefängnis, die zuvor schon Machthaber Mubarak verfolgte. Die EU ist besorgt. Ein Revolutionär hat nun einen Unfall - war der provoziert?

Kairo – Der ägyptische Revolutionsaktivist Ahmed Maher ist einen Tag nach seiner Haftentlassung bei einem Verkehrsunfall in Kairo verletzt worden. Die Jugendbewegung 6. April, deren Vorsitzender er ist, vermutete, dass der Unfall in der Nacht zum Montag von politischen Gegnern provoziert wurde. Maher betonte jedoch, „das war ein normaler Unfall und kein Attentatsversuch“. Er erlitt leichte Verletzungen.

Die Bewegung 6. April hatte 2011 maßgeblich zum Sturz des damaligen Präsidenten Husni Mubarak beigetragen. Im Wahlkampf 2012 unterstützte sie den Muslimbruder und heutigen Präsidenten Mohammed Mursi. Inzwischen gehört die Jugendbewegung jedoch zu den erbittertsten Gegnern der regierenden Islamisten.

Demonstrationen nach Verhaftung

Maher war am Freitag nach seiner Rückkehr von einer Reise in die USA, wo er politische Kontakte gepflegt hatte, am Flughafen Kairo verhaftet worden. Der von Mursi eingesetzte Generalstaatsanwalt warf ihm vor, er habe Proteste vor dem Haus des Innenministers im vergangenen März initiiert. Nach Mahers Verhaftung demonstrierten seine Mitstreiter vor dem Privathaus von Mursi in einem Kairoer Vorort. Am Samstag wurde der Aktivist wieder freigelassen.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton reagierte am Montag besorgt. „Seine Verhaftung [...] ist eine besorgniserregende Entwicklung im Kontext des demokratischen Wandels im Land“, erklärte ein Sprecher Ashtons. Er würdigte Maher als „prominenten Verteidiger der Menschenrechte“. (dpa)