UNO-Welternährungsprogramm beklagt Angriffe auf Helfer
In Syrien sind „schon mehrere Konvois angegriffen und von Schüssen getroffen“.
Berlin/Aleppo – Internationale Hilfsorganisationen in Syrien werden nach Einschätzung des UNO-Welternährungsprogramms WFP zunehmend zur Zielscheibe der Bürgerkriegsparteien. „Es wurden schon mehrere Konvois angegriffen und von Schüssen getroffen“, sagte die deutsche WFP-Sprecherin Katharina Weltecke am Montag dem Radiosender MDR Info. „Bis jetzt ist glücklicherweise niemand verletzt worden. Aber einheimische Hilfswerke haben auch schon Mitarbeiter verloren.“
Weltecke zufolge ist das Risiko für Hilfseinsätze zuletzt stark gestiegen, die Mitarbeiter riskierten täglich ihr Leben. „Es ist eine Entscheidung, die jeden Tag neu gefällt werden muss.“
Für Verhandlungen mit Rebellen und bewaffneten Gruppen seien immer mehr Sicherheitsexperten nötig. Zu den am schwersten von den Kämpfen betroffenen Menschen komme man kaum noch durch. Weltecke forderte von den Konfliktparteien einen sicheren Korridor für die Hilfskonvois.
Unterdessen ging das Ringen um die Befreiung der beiden syrischen Bischöfe Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi in die vierte Woche. Zahlreiche Bischöfe in Europa, Amerika und dem Nahen Osten am Wochenende Gebetsaktionen für die Entführten und andere Bürgerkriegsopfer ab, meldete Kathpress. Der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn erinnerte in seinem am Freitag veröffentlichten Appell an die Flüchtlinge und an die existenzielle Bedrohung der syrischen Christen. (APA/dpa)