Gärten kommen in Hochform

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Hochbeete haben viele Vorteile. Für welche Orte eignen sie sich besonders gut? Aus welchem Material sollen sie bestehen und mit welcher Erde sollen sie befüllt sein? Und was sind günstigere Alternativen?

Von Andrea Heistinger

Wollen Sie in einem versiegelten Innenhof oder auf einer Terrasse Gemüse und Kräuter anbauen? Haben Sie das Gärtnern aufgegeben, weil Ihnen das Bücken Probleme macht? Setzen die Schnecken Ihrem Gemüse gar arg zu? Haben Sie nur einen kleinen Garten? Soll auch von einem Rollstuhl aus gegärtnert werden können? Dann lohnt es sich, über die Anschaffung eines Hochbeetes nachzudenken. Denn gerade im dicht verbauten Gebiet ermöglichen Hochbeete eine reiche Ernte. Vorausgesetzt, sie bestehen aus langlebigen Materialien und sind mit guter Erde gefüllt.

Es gibt verschiedene Varianten: mit Bodenanschluss oder ohne, befüllt wie ein normaler Pflanzentrog oder im Hügelbeet-System.

An den meisten Standorten kann ein Hochbeet direkt auf den Boden gestellt werden. Als Schutz vor Mäusen wird ein Hasenstallgitter am Boden aufgelegt. Das Hochbeet am besten mit guter Bio-Erde befüllen. Für tiefwurzelnde Pflanzen – zum Beispiel Tomaten – sollte das Hochbeet mindestens 60 Zentimeter hoch sein. Es kann aber auch höher sein: Die angenehmste Arbeitshöhe ist Hüfthöhe (70–100 Zentimeter). Die Länge richtet sich nach dem Platz, der zur Verfügung steht. Die ideale Breite wird so gewählt, dass das Beet von rechts und links leicht zu bearbeiten ist: zweimal die Armlänge (120–160 Zentimeter). Und nur halb so breit, wenn es an einer Wand steht.

Hochbeete, die im Hügelbeet-System befüllt sind, geben langsam Nährstoffe frei, so dass in den ersten drei Jahren keine weitere Düngung mehr notwendig ist und selbst Starkzehrer wie Kürbisse und Tomaten üppig wachsen.

Durch den Rotteprozess entsteht Wärme. Das Gemüse wächst vor allem im Frühling zügiger. Füllung: Die unterste Schicht sind ca. 40 Zentimeter festgetretene Äste, darauf 10 Zentimeter Grasnarben oder Stroh und gemischte Gartenabfälle, darauf 15 Zentimeter Laub, 10 Zentimeter Grobkompost und 20 Zentimeter Gartenerde mit 20 Prozent reifem Feinkompost vermischt. Bei einem höheren Hochbeet die einzelnen Schichten anteilig erhöhen. Wer es niedriger haben will, schichtet nur 20 cm Äste auf. Ein Hochbeet mit diesem Aufbau kann sechs bis acht Jahre lang genutzt werden, in dieser Zeit nimmt die Wärmewirkung ab. Danach kann es entweder als normales Beet weiterbenutzt oder neu gefüllt werden. Als Alternative empfehlenswert ist die vom Biobauern Alfred Grand entwickelte „Humusbox“ für Hochbeete: Hier verwandeln Regenwürmer die Abfälle aus der Küche in fruchtbaren Dünger, der direkt zu den Wurzeln der Pflanzen gelangt (www.vermigrand.at).

Auf einer Terrasse ist ein Hochbeet genau genommen ein Pflanztrog, der einen Boden und ein Abflussloch hat. Damit es unten abtrocknen kann, wird es auf Latten gestellt. Der zweite große Unterschied zu den Garten-Hochbeeten ist, dass Terrassenbeete kleiner (und damit leichter) sind. Von der Haltbarkeit ist unbehandeltes Lärchenholz unschlagbar. Wer handwerklich geschickt ist, kann sich auch selbst ein Hochbeet bauen. Der Tischlermeister Michael Kayser empfiehlt, damit die Planken nicht vom Erdgewicht auseinandergedrückt werden, Schrauben mit einem Querschnitt von mindestens 6 Millimeter zu verwenden. Höhere Pflanzen sollen stets nordseitig oder nordwestseitig gepflanzt werden. An der Südseite des Hochbeetes kann man hängende Pflanzen (Kürbisse, Kapuzinerkresse) setzen. Im Hochbeet kann etwas (!) dichter als im gewachsenen Boden bepflanzt werden.

Eine preisgünstigere Lösung ist ein Holzrahmen, der nur 30 Zentimeter hoch ist. Im Handel werden fertige Sets angeboten, die meist 120 x 120 Zentimeter groß sind.