Tausende in Burma und Bangladesch flüchten vor Zyklon
Ein mächtiger Wirbelsturm tobt vor Bangladesch und Birma und nimmt Kurs auf die Küste. Zehntausende Menschen sind in Gefahr.
Dhaka/Rangun – Ein gefährlicher Wirbelsturm bedroht die Küsten von Bangladesch und Burma und hat dort Zehntausende Menschen in Alarmbereitschaft versetzt. Zyklon „Mahasen“ soll spätestens am Donnerstag die Küste erreichen. Einer der tödlichsten Zyklone der Region verwüstete Anfang Mai 2008 das Irrawaddy-Delta in Burma. Durch „Nargis“ kamen dort mindestens 138.000 Menschen ums Leben.
In Burma leben in der betroffenen Region seit Unruhen im vergangenen Jahr rund 140.000 Vertriebene in Hütten und Zelten. „Sie sind durch den Sturm besonders gefährdet“, schrieb Regierungssprecher Ye Htut am Montag auf seiner Facebook-Seite. Tausende begannen, landeinwärts zu ziehen. Die Behörden wollten Notunterkünfte für sie einrichten. In Bangladesch mobilisierten die Behörden 50.000 Freiwillige. „Wir haben sie aufgerufen, alle Vorbereitungen zu treffen“, sagte der Direktor des Katastrophenschutzes, Abdul Wazed. Er rief Fischer auf, nicht mehr hinauszufahren.
„Mahasen“ soll nach den Berechnungen der indischen Wetterexperten an der Grenze zwischen Bangladesch und Burma auf die Küste treffen. Das Tief lag am Montag etwa 1.000 Kilometer vor der Küste von Cox‘s Bazar in Bangladesch. Die burmesische Meteorologiebehörde rechnet mit Windgeschwindigkeiten von 100 Kilometern in der Stunde.
Die Hilfsorganisation Oxfam rief die burmesische Regierung auf, dringend sichere Unterkünfte für die Vertriebenen zu besorgen. Dabei handelt es sich um Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit, die buddhistische Mobs im vergangenen Jahr aus ihren Dörfern vertrieben haben. Bei den Unruhen kamen fast 200 Menschen ums Leben. Die Regierung kam unter Beschuss, weil sie internationale Organisationen Zugang zu den Vertriebenen verweigerte. Die für Burma zuständige Oxfam-Direktorin Jane Lonsdale rief internationale Geber auf, sich für alle Fälle auf schnelle Nothilfe einzustellen. (dpa)