Angelina Jolie hat sich vorsorglich beide Brüste entfernen lassen

Weil die Schauspielerin ein Brustkrebs-Risiko-Gen in sich trägt, habe sie sich für den Eingriff entschieden.

New York - Wegen eines ererbten hohen Krebsrisikos hat sich Angelina Jolie das Brustgewebe entfernen lassen. Das gab die US-Schauspielerin in einem am Dienstag veröffentlichten Beitrag in der „New York Times“ bekannt. Die gesamte Behandlungsdauer habe drei Monate betragen und sei am 27. April beendet worden, schrieb die 37-jährige Mutter von drei leiblichen und drei adoptierten Kindern.

Bei Angelina Jolie ist das BRCA1-Gen mutiert, was, wie die Schauspielerin erläuterte, in ihrem Fall das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, auf 87 Prozent erhöhte. Darüber hinaus liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Eierstockkrebs erkrankt, bei 50 Prozent. Sie habe beschlossen, dieses Risiko so weit wie möglich zu reduzieren und sich deshalb für eine beidseitige Mastektomie entschieden. „Ich begann mit den Brüsten, da mein Brustkrebsrisiko höher ist als mein Eierstockkrebsrisiko und die Operation komplexer ist“, schrieb die Schauspielerin und Ehefrau von Brad Pitt, deren Mutter nach fast zehnjähriger Krankheit im Alter von 56 Jahren an Krebs gestorben war.

Die Behandlung begann am 2. Februar, zwei Wochen danach wurde der Haupteingriff durchgeführt, bei dem das Gewebe entfernt und provisorisch ersetzt wird. Man wache mit Schläuchen und Expandern auf. „Es erscheint wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film“, schilderte die Schauspielerin. Neun Wochen später seien ihr schließlich Brustimplantate eingesetzt worden. Bei allen Eingriffen sei Brad Pitt an ihrer Seite gewesen. Zu sehen sei nur kleine Narben.

Sie möchte mit ihrer Geschichte alle Frauen mit Fällen von Brust-und Eierstockkrebs in der Familie ermutigen, sich zu informieren und sich an medizinische Experten zu werden, die sie unterstützen, ihre eigene Entscheidung zu treffen. 458.000 Menschen sterben jedes Jahr allein an Brustkrebs, die meisten von ihnen in Ländern mit geringem oder mittleren Einkommen, schrieb Jolie unter Berufung auf Zahlen der WHO. Gentests und lebensrettende Prävention sollten Priorität erhalten. „Die Kosten eines BRCA1- und BRCA2-Test, in den Vereinigten Staaten mehr als 3000 US-Dollar (2312,50 Euro, Anm.), bleiben für viele Frauen ein Hindernis“, schrieb die Schauspielerin. Dass sie sich entschlossen habe, mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, begründete die 37-Jährige damit, dass sie andere Frauen auf ihr mögliches Krebsrisiko aufmerksam machen möchte. In Österreich sind Beratung, Untersuchungen und Behandlung von Frauen mit diesem genetischen Risiko kostenlos. (APA)