Weiter Streit über neuen Sprengel
Die Änderung der Schulsprengel in Wörgl wirbelt weiter Staub auf. Die beiden VS-Direktorinnen fühlen sich übergangen.
Von Wolfgang Otter
Wörgl –Die Kinder aus der Wörgler Bodensiedlung sollen künftig in der Volksschule Bruckhäusl auf Kirchbichler Gemeindegrund die Schulbank drücken – das sieht zumindest die vom Wörgler Gemeinderat abgesegnete Empfehlung an die Bezirkshauptmannschaft Kufstein vor. Ob diese zustimmt, steht noch nicht fest. Es gibt auch immer mehr Gegenwind: Eltern aus der Bodensiedlung wehren sich bzw. verlangen eine Wahlfreiheit, auch Kirchbichls BM Herbert Rieder hat wenig Freude mit der Schulsprengeländerung.
Jetzt kommt auch ein Nein von den beiden Wörgler Volksschuldirektorinnen Isabella Mölk (VS I) und Helga Hechenberger (VS II). Sie kritisieren, dass sie in die Entscheidung nicht eingebunden gewesen seien. Anders sieht das BM Hedi Wechner, die auf ein Protokoll mit einer schriftlichen Stellungnahme der beiden Pädagoginnen verweist. „Dabei handelte es sich nur um die Anfrage bezüglich der künftigen Investitionen aus dem Jahre 2012“, kontert Mölk. Aber auch der zuständige Ausschussobmann Christian Kovacevic betont, dass die Pädagoginnen per E-Mail zu einer Stellungnahme aufgefordert wurden. Die sei aber sehr knapp ausgefallen.
Hechenberger und Mölk lehnen die neue Einteilung aber auch aus pädagogischen Gründen rundherum ab. „Der Migrationsanteil an den Wörgler Volksschulen ist bekanntlich recht hoch und würde sich durch die Abspaltung dieses Sprengels noch weiter erhöhen, da dieser fast ausschließlich deutschsprachig ist. Zudem brauchen wir jedes einzelne Kind, um auch in Wörgl kleinere Klassen durch Teilungen zu erhalten. Bei verstärkter Inanspruchnahme der Nachmittagsbetreuung könnte es auch zu Raumproblemen kommen. Darauf haben wir aber schon vor dem letzten Ausbau hingewiesen und vermerkt, dass dies anders gelöst werden müsste. Hätten wir unsere Bedenken einbringen können, wäre vermutlich allen Beteiligten viel Aufregung und Ärger erspart geblieben“, zählen die beiden Direktorinnen in einer E-Mail an die TT auf.
Laut Ausschussobmann Kovacevic mache der neue Sprengel aber Sinn: In Bruckhäusl sollen demnach Schüler fehlen, während es in der Stadt zu viele seien.