Sanna könnte 24.000 Haushalte mit Strom versorgen

Heute wurde ein neues Kraftwerk an der Sanna präsentiert. Der Fluss könnte künftig 24.000 Haushalte mit Strom versorgen. Das Projekt muss aber erst eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen.

Landeck – Zwei Jahre lang hat man über dem Projekt gebrütet. Heute wurde das Sanna-Kraftwerk erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der kleine Fluss zwischen Strengen und Landeck soll künftig mit Beteiligung der Anrainergemeinden zur Stromerzeugung genutzt werden.

Für die Planungsarbeiten ist das Innsbrucker Projektentwicklungsbüro Infra verantwortlich: Das geplante Ausleitungskraftwerk wird eine Leistung von 20 Megawatt haben, erklärte Hans Bayer von Infra. Es könnten später 83 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden, genug um damit 23.000- bis 24.000 Haushalte zu versorgen. „Wir haben vier Varianten überprüft“, so Bayer. Die nördliche Talseite eignete sich am besten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 85 bis 95 Millionen Euro. Infra will das Projekt im kommenden Jahr bei den Behörden einreichen. Das Vorhaben muss eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen und könne frühestens 2019 in Betrieb gehen, hieß es.

Wie bereits beim Stanzertalkraftwerk, wenige Kilometer westlich, sollen auch bei diesem Projekt die Gemeinden eingebunden werden. Beim Sanna-Kraftwerk sind das Strengen, Pians, Tobadill, Grins, Stanz, Landeck und Zams. Geplant ist, dass sie gleichberechtigt als Gesellschafter einsteigen und gemeinsam 25 Prozent des Kraftwerksanteile halten werden. Darüberhinaus will man lokale Energieversorgungsunternehmen mit ins Boot holen.

Bislang „hat sich jeder Bürgermeister positiv zum Sanna-Kraftwerk bekannt“, erklärte der Grinner Bürgermeister Thomas Lutz. „ Es ist eine langfristige Investition in die Zukunft - für unsere Kinder.“ Es werde Widerstand geben, betonte der Pianner Bürgermeister Peter Rauchegger, „den können wir überwinden, indem wir so offen sind wie möglich“ erklärte er. (mr)