Schweden auf die Reihe kriegen
TT-Redakteurin Christiane Fasching berichtet die ganze Woche vom Song Contest in Malmö und im Tagebuch von ihren Eindrücken rund um den Liederstreit.
Mir geht‘s heut nicht so gut: Zum Frühstück gab‘s keinen Lachs – dabei hatte ich mich nach zwei Tagen in Malmö schon so an den fischigen Start in den Tag gewöhnt. Und auch daran, dass man sich beim morgendlichen Lachsfischen ganz brav in einer Reihe anstellt – und zwar ohne zu murren.
Reihenbildung scheint nämlich ein schwedisches Hobby zu sein: ob im Supermarkt, bei McDonald‘s oder im Coffee-To-Go-Shop – überall stehen Menschen brav in Reih und Glied hintereinander und sehen dabei unglaublich entspannt aus. Selbst wenn die Warterei elendslang dauert. Damit muss man als gehetzte Österreicherin mit dünnem Geduldsfaden erst einmal zurecht kommen. Oder man lässt‘s bleiben - wie am Montag, als Kollege M. und ich unerwartet Karten für das Jury-Semifinale abgestaubt hatten.
Endloses Anstehen
Frohen Mutes schlenderten wir vom Pressezentrum Richtung Malmö-Arena, wo schon um 19 Uhr – zwei Stunden vor Show-Beginn – eine beachtliche Menschenmenge demonstrierte, wie eine ordentliche Reihe auszusehen hat. Nämlich endlos. Egal wie weit wir den Blick auch schweifen ließen, der Strom an Song-Contest-Fans hörte einfach nicht auf.
Das weckte wiederum unseren Entdeckergeist und wir marschierten los. Und marschierten weiter. Und noch weiter. Nach knapp einem Kilometer waren wir da, wo ich nie sein wollte: Am Ende einer gigantischen menschlichen Schlange, die sich gemächlich Richtung Eingang bewegte – und dabei nicht einmal böse zischte. Ich hab‘s dort drei Minuten ausgehalten, hätten sie ganz hinten Lachs kredenzt wär ich länger geblieben. (fach)