Deutscher Versandbuchhandel verliert Umsatz
Der Online-Versand legte erwartungsgemäß mit moderatem Wachstum wieder zu.
Ulm - Der traditionelle Versandbuchhandel wird in Deutschland weiterhin vom Online-Bücherversand abgedrängt. 2012 musste das Versandgeschäft - wie Katalogverkauf - mit 450 Millionen Euro Umsatz Einbußen von etwa sechs Prozent verkraften, wie der Bundesverband deutscher Versandbuchhändler am Dienstag in Ulm mitteilte. „Das war erneut ein sehr schwieriges Jahr“, sagte Geschäftsführerin Verena Hofmeier. Der Versandbuchhandel inklusive Online setzte 2012 insgesamt etwa 2,6 Mrd. Euro um.
Der Online-Versand legte erwartungsgemäß mit moderatem Wachstum wieder zu. Mit etwa 1,6 Mrd. Euro ging der Löwenanteil von insgesamt 2,15 Mrd. Euro an den Internet-Versandriesen Amazon. „Der Marktführer dominiert mittlerweile über alle Maßen“, sagte Hofmeier. Erstmals gebe es verlässliche Zahlen zu Umsatz von Amazon in Deutschland. Außerordentlich gut entwickelte sich der Verkauf von E-Books, der Umsatz stieg 2012 um 125 Prozent auf 106 Mio. Euro.
Die anderen Mitspieler neben Amazon, wie zum Beispiel die Versandhändler Weltbild und Buch.de, erlösten zusammen etwa 550 Mio. Euro. Amazon kommt damit auf einen Marktanteil von etwa 74 Prozent des gesamten Online-Versandbuchhandels, wie Hofmeier sagte.
Rückläufig entwickelten sich weiterhin die Umsätze bei den Buchclubs, sie erlösten etwa zehn Prozent weniger als im Vorjahr. So konzentriere sich etwa der Bertelsmann-Club auf Kostenmaßnahmen und investiere in den Ausbau des Geschäftes mit elektronischen Büchern.
Die Mitgliederzahl des Bundesverbandes sank 2012 von 143 auf 136 Händler. Das spiegle die veränderte Marktlage mit den neuen Handelswegen, digitalen Produkten und einem dominanten Platzhirschen im Online-Geschäft wider, wie es beim Verband weiter hieß. (APA/dpa)