Randale im Zentrum: Hooligans verhinderten PSG-Meisterfeier
Mehr als 30 Verletzte, 40 Festnahmen - die Feier am Mittwoch wurde abgesagt.
Paris – Chaos anstatt überbordender Freude über den Titelgewinn von PSG in Paris. Nach den schweren Ausschreitungen bei der Feier des neuen französischen Fußball-Champions Paris Saint-Germain am Montagabend wurde die für Mittwoch geplante Meisterparty vor dem Rathaus der Hauptstadt aus Angst vor weiteren Unruhen abgesagt. Alle öffentlichen Veranstaltungen im Zusammenhang mit PSG seien derzeit nicht möglich, begründete Frankreichs Innenminister Manuel Valls am Dienstag dem Sender Europe 1 die Entscheidung.
Valls sprach sich für „exemplarische Strafen“ gegen die mehreren hundert Randalierer aus, die am Montagabend das Fest rund um Eiffelturm und Tracadero mit rund 15.000 Fans verhindert hatten. Die PSG-Stars, die im Mannschaftsbus zum Trocadero gekommen waren, sollten vor der Kulisse des Eiffelturms nach dem ersten Titelgewinn seit 1994 gefeiert werden. Sie verließen aber die chaotische Szenerie schon nach wenigen Minuten. Eine ursprünglich geplante Bootsfahrt auf der Seine wurde aus Sicherheitsgründen ebenfalls abgesagt. Die Spieler fuhren ins Prinzenparkstadion, wo sie intern feierten - nach Medienberichten wurden um 600 Euro Pizzen bestellt.
Hooligans hatten die Feier für ihre Randale genützt. Dabei wurden 32 Menschen verletzt, es gab rund 40 Festnahmen. Die Tumulte weiteten sich bis auf die Champs Elysees aus, wo ebenfalls Autos demoliert und Schaufenster zertrümmert wurden, ein Touristenbus wurde geplündert. Die Polizei setzte Tränengas ein. „Wir sind von der Porte de Clignancourt (ein Viertel im Norden von Paris, Anm) gekommen, wir werden heute Abend alles zusammenschlagen. Wir pfeifen auf den Fußball“, sagte einer der mutmaßlichen Hooligans gegenüber dem Radio France Info.
Die Opposition forderte wegen zu geringer Zahl der Sicherheitskräfte - rund 800 versahen Dienst - den Rücktritt des Polizeipräfekten. (APA/dpa/AFP)