Songcontest

Österreichs Zukunft beim Song Contest ist ungewiss

Nach ihrem Aus beim Song Contest in Malmö zeigt sich Natália Kelly gefasst. Ob Österreich auch weiterhin beim Liederstreit dabei ist, soll sich laut ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm in den kommenden Wochen entscheiden.

Aus Malmö Christiane Fasching

Malmö – Natália Kelly strahlt, Verlierer sehen definitiv anders aus. Es ist kurz nach 23 Uhr, als die Niederösterreicherin ins Pressezentrum von Malmö kommt und den österreichischen Journalisten Rede und Antwort steht. Erwartete Tränen sieht man keine - die 18-Jährige, die als jüngste Teilnehmerin ins musikalische Rennen ging, gibt sich professionell und gefasst. „Mir geht‘s gut, es ist okay“, gibt sie zu Protokoll - räumt aber ein, dass es schon schade sei, nicht mehr Teil der größten Musikshow der Welt zu sein. Am Donnerstag tritt sie nun die Heimreise an, das Finale am Samstag wird sie sich in ihrer Heimat Bad Vöslau bei einem Public Viewing anschauen. Und dabei ihrem Favoriten aus Irland die Daumen drücken.

Woran‘s gelegen hat, dass Österreich den Sprung ins Finale erneut nicht geschafft hat, kann sie sich selbst nicht erklären. Kelly: „Ich bin mit dem Auftritt sehr zufrieden, wir hatten Spaß auf der Bühne und die Stimmung in der Arena war supercool. Aber am Ende ist eben alles Geschmackssache.“

Die Teilnahme am Song Contest bereut sie nicht, selbst wenn sie nach ihrem Ausscheiden doch auch Tränen der Enttäuschung vergossen hat. „Ich bin als Mensch und als Künstlerin gewachsen“, ist sie überzeugt. Und wird dann auch noch ein bisschen philosophisch: „Alles im Leben hat seinen Sinn.“

Aber macht es nach zwei gescheiterten Versuchen, ins Finale zu kommen, für Österreich überhaupt noch Sinn, beim Liederstreit anzutreten? ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm, der zum Semifinale nach Malmö gereist ist, will sich da noch nicht ganz festlegen. „An sich darf ein Ergebnis nicht der Grund sein, warum man aus einem Wettbewerb aussteigt“, betont er. Doch die Teilnahme am Song Contest sei eben auch eine Geldfrage. Böhm: „Wir sind im Moment in sehr angestrengten Leistungsplangesprächen fürs nächste Jahr. Da wir einige Finanzprobleme haben, müssen wir uns genau überlegen, welche Marken wir auch weiterhin pflegen. Das betrifft nicht nur den Song Contest, sondern auch viele andere Unterhaltungsformate.“ Und wie steht Böhm persönlich zur rot-weiß-roten Zukunft beim Liederstreit? „Ich glaube, dass es richtig ist, bei so einem großen Event mitzumachen. Genauso wie es richtig ist, gewisse Sportrechte zu behalten - auch wenn wir nicht immer Weltmeister werden.“ Die Entscheidung, ob und wie es für den ORF mit dem Song Contest weitergeht, soll laut Böhm in den nächsten drei bis vier Wochen fallen.