Fußball

Werder Bremen und Trainer Schaaf trennen sich „einvernehmlich“

Nach 14 Jahren gehen der deutsche Bundesligist und der Coach getrennte Wege.

Bremen – 14 Jahre lang hat Thomas Schaaf die Geschicke von Werder Bremen gelenkt. Am Mittwoch musste der längstdienende Trainer der deutschen Fußball-Bundesliga gehen. Werder hat sich nach einer anhaltenden sportlichen Talfahrt bereits eine Runde vor Saisonende mit sofortiger Wirkung von seinem Cheftrainer getrennt - laut Clubangaben „einvernehmlich“. Schaaf war seit Mai 1999 im Amt.

Beim letzten Saisonspiel nicht mehr auf der Bank

Mit den Teamspielern Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic und dem nach einer nächtlichen Autobahnraserei derzeit suspendierten Marko Arnautovic sowie Ersatztorhüter Richard Strebinger stehen vier Österreicher im Profikader von Werder. Zwölf Ligaspiele in Folge haben die Bremer nicht gewonnen, der Klassenerhalt wurde erst am Wochenende durch ein 1:1 gegen Eintracht Frankfurt sichergestellt.

Beim abschließenden Saisonspiel am Samstag in Nürnberg übernehmen die bisherigen Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach die Betreuung der Mannschaft. Wochenlang war bereits über einen Abschied von Schaaf spekuliert worden, der Zeitpunkt der Trennung kam dennoch etwas überraschend. Ausschlaggebend sei laut Clubangaben ein Gespräch am Dienstagabend gewesen.

„Wir haben wie angekündigt in den vergangenen Tagen unsere sportliche Entwicklung analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir einen Neuanfang wagen wollen“, erklärte Werder-Manager Thomas Eichin. Nach sechs Punkten aus den vergangenen zwölf Spielen sind die Bremer auf den 14. Tabellenplatz abgerutscht. Zumindest das Abstiegsgespenst hat Schaaf gerade noch vertrieben.

Schaaf hatte bei Werder am 9. Mai 1999 den zurückgetretenen Felix Magath beerbt. Damals stand noch ÖFB-Rekordteamspieler Andreas Herzog im Aufgebot. Der Langzeittrainer führte die Bremer 2004 zum Double sowie zu zwei weiteren Cupsiegen. Sechsmal schafften es die Werderaner mit ihm in die Champions League, zuletzt reichte es aber dreimal in Folge nicht für die Qualifikation zu einem internationalen Wettbewerb.

Schon als Spieler war Schaaf bei Werder groß geworden, nachdem er als Elfjähriger zum Club gestoßen war. „Wir danken Thomas für alles, was er in mehr als 40 Jahren Vereinszugehörigkeit als Spieler und Trainer für Werder Bremen eingebracht hat. Mit ihm konnte der Verein herausragende sportliche Erfolge feiern, er hat Werder geprägt“, betonte Eichin. „Nach dem Kraftakt zum Klassenerhalt sind wir aber der gemeinsamen Überzeugung, dass eine einvernehmliche Trennung für den geplanten Neustart das Beste ist.“

Zukunft bei Red Bull?

Schaaf verabschiedete sich am Mittwoch in der Früh von seinen Spielern. „Ich hatte hier eine außergewöhnliche Zeit, verbunden mit vielen positiven Erlebnissen und großen Erfolgen“, erinnerte der Ex-Trainer. „Ich wünsche Werder Bremen eine erfolgreiche Zukunft.“ Seine eigene könnte in Österreich liegen. Schaaf war zuletzt mit Red Bull Salzburg in Verbindung gebracht worden. (APA)