Die Lizenz mit Punkten krönen

Aus wirtschaftlicher Sicht hat der FC Wacker die Fußball-Bundesliga gehalten. Das Protestkomitee gab dem Protest statt, die Lizenz wurde in zweiter Instanz erteilt. Der Überlebenskampf setzt sich am Rasen fort.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Der Super-GAU blieb – dank öffentlicher Subventionen und privater Unterschriften – gottlob aus: Wie alle anderen Erstliga- und Zweitligaklubs hat auch der FC Wacker Innsbruck im Jahr seines 100-jährigen Bestehens gestern die Lizenz für die kommende Saison ohne weitere Auflagen erhalten.

„Wenn wir sie nicht bekommen hätten, hätten wir eh zusperren können“, meinte ein leidgeprüfter Wacker-Coach Roli Kirchler in seiner ersten Reaktion. Präsident Kaspar Plattner, der nach wie vor Ausschau nach einem Nachfolger hält, atmete erst einmal richtig tief durch: „Wir sind erleichtert und froh, dass das erledigt ist. Die Vereinsführung hat das Notwendige getan, um in der Bundesliga zu bleiben. Jetzt warten wir die nächsten zehn Tage ab und hoffen, dass es auf sportlicher Bühne genauso gut ausgeht.“

Geschäftsführer Gerald Schwaninger bedankte sich bei allen Mitwirkenden (u. a. Rechtsanwalt Hermann Holzmann) und hofft auf noch eine weitere Initialzündung beim eigenen Team: „Ich bin mir sicher, dass diese positive Nachricht unserer Mannschaft für die ausstehenden Meisterschaftsspiele zusätzliche Energie gibt, um mit dem Klassenerhalt ein turbulentes Fußballjahr am Ende positiv abzuschließen.“

Ende gut, alles gut? Drei Runden vor Schluss, punktegleich mit Wiener Neustadt (30) sowie einen Zähler hinter der Admira (31) bzw. deren zwei hinter Mattersburg (32), geht der Überlebenskampf für die Schwarzgrünen am Bundesliga-Rasen am Samstag in Salzburg weiter. Kapitän Tomas Abraham kehrt dort nach seiner Knieverletzung mit Sicherheit in den Kader zurück, alleine schon um als Moralinjektion zu dienen.

Während das Protestkomitee der Bundesliga gestern über die Unterlagen der Klubs diskutierte, saß Kirchler mit Managern zusammen, um dem Wacker-Team auch in der kommenden Spielzeit Format zu garantieren: „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir es schaffen, und sehr motiviert. Ich arbeite an der Zusammenstellung einer Bundesligamannschaft und wir werden zeigen, dass wir da hingehören“, krempelt der Wacker-Coach die Ärmel schon wieder hoch. Im Wissen, dass die Entscheidung im Abstiegskampf wohl erst in der kommenden Woche beim letzten Heimspiel gegen Sturm (Mittwoch, 20.30 Uhr) und Auswärtsmatch beim WAC (Sonntag) fallen wird.

Der erteilten Lizenz fehlt zumindest noch ein Punkt als Krönung. Eine Frage beschäftigt Kirchler aber über den positiven Abschluss hinaus: „Wer gibt einen Weg vor? Mit Energien, Perspektiven und Ideen. Und ohne zu jammern.“