Studie bestätigt Stadt-Plan: Zukunft liegt in Rossau-Süd
Laut einer Studie wird Innsbruck bis zum Jahr 2022 rund 18 Hektar Bauland benötigen, um den Expansionsdurst der Wirtschaft zu stillen.
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck –Der Wirtschaft in Innsbruck geht es gut. Denn sie ist zum Großteil mit dem Wirtschaftsstandort Innsbruck zufrieden. Das ist nur ein Teilergebnis einer aktuellen Online-Umfrage des deutschen Wirtschafts- und Standortberatungsunternehmens Ecostra unter städtischen Firmen (669 ausgewertete Fragebögen), das gestern dem Innsbrucker Stadtsenat präsentiert wurde. Und – logischerweise – der Stadtspitze runterging wie Öl. „Jeder zweite Unternehmer rechnet mit Zuwächsen und auch mit einer steigenden Zahl an Mitarbeitern“, erläuterte Joachim Will (Ecostra). Trotz kritischer Anmerkungen und einigen Verbesserungsmöglichkeiten auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der Stadt dürstet die lokale Wirtschaft sozusagen nach einer flächenmäßigen Ausdehnung. Doch wohin? Ist doch Grund und Boden in der Landeshauptstadt rar gesät und zudem stets auch dem steigenden Wohnbaudruck ausgesetzt. Auch dieser Frage wurde in der Studie nachgegangen.
Auf Basis zweier unterschiedlicher Berechnungsmodelle kommen die Studienautoren zu dem Schluss, dass Innsbruck bis zum Jahr 2022 einen quantitativen Bedarf an neuen Wirtschaftsflächen (Industrie- und Gewerbe sowie Mischflächen) im Ausmaß von rund 18 Hektar haben wird. Tatsächlich hat die Stadt eine Baulandreserve von derzeit rund 35 Hektar. „Die tatsächlich zur Verfügung stehende Fläche ist aber weit geringer“, relativiert Jahn Schwarze (Ecostra). Auch weil viel davon noch in privater Hand ist.
Das Filetstück an gewerblich zu nutzenden Flächen liegt in der Rossau-Süd (siehe Foto) – eine Bruttofläche von 34 Hektar, die netto zu rund 13,5 Hektar auch wirtschaftlich zu nutzen sei. Ihr Vorteil: Es gibt keine größere zusammenhängende Freifläche als jene in der Rossau-Süd. Ihr komme deshalb eine „Schlüsselfunktion“ zu, sagen die Studienautoren. Zentral für das Gelingen einer Wirtschaftsansiedlung sei hier aber – im Gegensatz zum restlichen Rossauer Gewerbegebiet – „ein einheitliches Gesamtkonzept“, hieß es.
Bereits vor Monaten hat die Stadt für die Rossau-Süd einen Grundsatzbeschluss zur Nutzung als Gewerbegebiet gefasst. „Das bestätigt unseren Plan“, sagt Planungsstadtrat Gerhard Fritz (Grüne). Man werde nun den diesbezüglichen Masterplan auf die Studienergebnisse abstimmen.
Ein Viertel der Rossau-Süd-Flächen sei im Besitz der Stadt, sagt BM Christine Oppitz-Plörer (FI). Haben würde man gerne die Hälfte. Trotz des hohen Wohnbedarfs müsse man auf die Wirtschaftsentwicklung achten, sagt Oppitz-Plörer: „Innsbruck darf keine Schlafstadt werden.“