Zyklon „Mahasen“ schwächer als befürchtet - Tote in Bangladesch
Mindestens elf Menschen kamen nach ersten Angaben der Behörden ums Leben, darunter ein älterer Mann und ein Kind, die von umstürzenden Bäumen erschlagen wurden.
Dhaka – Der Zyklon „Mahasen“ hat die Küste von Bangladesch mit viel Regen unter Wasser gesetzt, doch ist die befürchtete Katastrophe nach erstem Augenschein ausgeblieben. Mindestens elf Menschen kamen nach ersten Angaben der Behörden ums Leben, darunter ein älterer Mann und ein Kind, die von umstürzenden Bäumen erschlagen wurden. Der Zyklon habe sich abgeschwächt, als er das Land erreichte, berichteten die Meteorologiebehörden.
Er wurde später zu einem tropischen Sturm herabgestuft. In der Gefahrenzone lebten nach UN-Angaben mehr als acht Millionen Menschen.
In Bangladesch wurden einige hundert Häuser 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Dhaka beschädigt. Dort war der Zyklon in der Früh früher als erwartet auf das Festland getroffen. Auch Indien erwartete in den nordöstlichen Bundesstaaten Assam, Mizoram, Manipur, Tripura und Nagaland Sturmschäden an Häusern sowie Strom-und Telefonleitungen. Die an Bangladesch angrenzenden Regionen müssten mit schweren bis sehr schweren Regenfällen und Windgeschwindigkeiten bis zu 75 Kilometern in der Stunde rechnen, teilte die Meteorologiebehörde mit.
Burma blieb verschont
Die bitterarmen Länder Bangladesch und Burma hatten zur Vorsicht mehr als eine Million Einwohner aus den gefährdeten Regionen in Sicherheit gebracht. In Bangladesch sind in den vergangenen Jahren in Küstennähe zahlreiche Betonbunker als Zufluchtsorte entstanden. Die Zahl der Todesopfer sei niedrig, weil sich die Region rechtzeitig auf den Wirbelsturm vorbereitet habe, sagte Katastrophenschutzminister Mahmud Ali.
Zehntausende verbrachten schon die Nacht auf beengtem Raum in Notunterkünften. Die Länder liegen am Golf von Bengalen östlich von Indien und sind in der Sturmsaison von Mai bis November besonders gefährdet. Die Küstengebiete erheben sich teilweise nur einen Meter über den Meeresspiegel. Zyklone haben dort schon mehrfach verheerende Sturmfluten ausgelöst, die das dicht bevölkerte Hinterland kilometerweit überschwemmten.
In Burma sind noch Erinnerungen an Zyklon „Nargis“ frisch, der 2008 das Irrawaddy-Delta überschwemmte und 138.000 Menschen in den Tod riss. Die Behörden unter der damaligen Militärjunta hatten wenig getan, um die Einwohner vorzubereiten. Die seit 2011 amtierende Reformregierung hatte dagegen höchste Alarmstufe verhängt, sie informierte rund um die Uhr im Rundfunk über den Zyklon. Burma wurde aber dieses Mal nach ersten Berichten verschont, weil der Zyklon in letzter Minute weiter nach Westen abdriftete. (APA/dpa/AFP)