Liste Fritz sieht zu viel Schwarz
Die zwei Mandatare der Liste Fritz werden die schwarz-grüne Regierung nicht wählen.
Innsbruck –An und für sich ist es die Waffe der Journalisten. Die Liste Fritz hat sie sich gestern ausgeborgt: die Rache des Archivs. Was die Grünen über das „System Platter“, Günther Platter selbst oder Herwig van Staa gesagt haben, ist tatsächlich keine Liebeserklärung. „Ich glaube es täte gut, wenn das System Platter, wo es Gleiche und Gleichere gibt, abgelöst werden würde“, meinte die grüne Frontfrau Ingrid Felipe im September 2012. Umgekehrt verhält es sich genauso, da galt vor allem der grüne Klubobmann in spe, Gebi Mair, für die Schwarzen als Persona non grata. „Das Fass ist voll. Mair ist zu weit gegangen“, meinte der neue schwarze Landesrat, Josef Geisler, im Juni 2011.
Das schwarz-grüne Koalitionspapier ist für die Liste Fritz ein fauler Kompromiss. „Zum Wortbruch ist es da nicht weit“, meinte Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. An ihrer Seite saß Andreas Brugger. Die beiden sind von ursprünglich sieben Abgeordneten übrig geblieben. Die Partei muss sparen. Aufgrund des schlechten Wahlergebnisses verliert sie 880.000 Euro. Die Büroräumlichkeiten wolle man behalten, erklärte Fritz Dinkhauser. Er bleibt Parteiobmann.
Andreas Brugger, Rechtsanwalt und Experte in Sachen Agrar, zerpflückte den Koalitionspakt. „Ich bin maßlos enttäuscht“, meinte er gestern. Das Papier sei ein „paktierter Stillstand für weitere fünf Jahre“. Der schwarz-grüne Kompromiss bei den Agrargemeinschaften sei schlechter als zuvor. „Wir werden das Rückübertragungsgesetz wieder im Landtag einbringen.“ Allerdings ist bereits klar, dass weder die ÖVP noch die Grünen zustimmen werden. Das Gesetz hat also keine Mehrheit. Die Liste Fritz will als kleinste Partei den Vorsitz im Finanzkontrollausschuss. Die ÖVP lehnte das gestern ab.
Brugger und Haselwanter werden am 24. Mai die schwarz-grüne Regierung nicht wählen. (aheu)