Wacker vor Match in Salzburg: „Wir können nur überraschen“

Bundesliga-Tabellenschlusslicht FC Wacker Innsbruck tritt heute ab 18.30 Uhr als krasser Außenseiter und ersatzgeschwächt in der Red-Bull-Arena gegen Titelverteidiger Salzburg an.

Von Wolfgang Müller

Innsbruck –Der FC Wacker ist drei Runden vor Schluss Tabellenletzter und hat beim heutigen Auftritt ab 18.30 Uhr in der Red-Bull-Arena mit den gelbgesperrten Martin Svejnoha, Daniel Schütz, Christian Schilling sowie dem erkrankten Lukas Hinterseer gleich vier Ausfälle zu beklagen. Titelverteidiger Salzburg hat in dieser tipp3-Bundesligasaison das beste Heimteam, das beste Frühjahrsteam, hat seit 16 Meisterschaftspartien nicht mehr verloren und die vergangenen sechs Liga-Auftritte gewonnen. Zudem gab es im Westderby gegen die Innsbrucker fünf Pflichtspiel-Erfolge in Folge.

Klingt nach einer „Mission Impossible“ für die Schwarzgrünen? „Schaut auf dem Papier so aus, aber was heißt das schon im Fußball. Fakt ist, dass wir jeden Punkt im Abstiegskampf brauchen, absolut nichts zu verschenken haben und die Salzburger gegen vermeintlich schwächere Gegner schon ihre Aussetzer hatten“, meinte Wacker-Stürmer Roman Wallner vor der gestrigen Abfahrt Richtung Mozartstadt trotzig und legte gleich nach: „Nur nicht verstecken. Vielleicht gelingt uns gleich etwas.“ Das sieht auch der Trainer so. „Über die Ausfälle rede ich gar nicht lange. Da werden wir wieder Lösungen finden. Setzt meine Mannschaft den Trend der letzten Wochen fort, ist etwas möglich. Aber krasser Außenseiter sind wir freilich schon. Wir können nur überraschen“, meine Roland Kirchler, der auf das 4/4/2 der Bullen auf alle Fälle mit einer Doppel-Sechs aufwarten will und Selbstbewusstsein impft: „Wir werden wieder aggressiv attackieren, aber nicht ins offene Messer laufen. Außerdem haben wir schon gegen die Austria bewiesen, dass wir mit einer Top-Mannschaft mithalten können.“ Wer neben Marco Kofler den defensiven Part im Mittelfeld übernehmen wird, ließ er noch offen. Christoph Saurer oder Simon Piesinger kommen in Frage. Allerdings plagt Piesinger eine leichte Patellasehnenentzündung. Dario Dakovic wird Svejnoha im Abwehrzentrum vertreten, hinter Wallner hat Kirchler die Wahl zwischen Carlos Merino, Julius Perstaller und Marcel Schreter.

Im Lager der Bullen hat man trotz des Sechs-Punkte-Rückstandes auf die Austria die Titelhoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Alles andere als drei Punkte gegen das Tiroler Tabellenschlusslicht wäre eine weitere herbe Enttäuschung. „Ein Sieg ist Pflicht. Wir wollen die restlichen drei Spiele erfolgreich gestalten. Gerade vor eigenem Publikum wollen wir ein gutes Spiel mit schönen Toren zeigen“, betonte Trainer Roger Schmidt, dessen vorzeitiger Abschied im Sommer bei den Bullen auf der Gerüchtebörse verdammt hoch gehandelt wird.