Gesellschaft

Drei UNO-Soldaten auf dem Golan vorübergehend entführt

Die Soldaten wurden bereits nach fünf Stunden wieder freigelassen. Die Vereinten Nationen machen keine Angaben zur Nationalität der Entführungsopfer, laut Verteidigungsministerium handelte es sich aber nicht um Österreicher.

Damaskus - Auf den Golanhöhen sind am Mittwoch drei UNO-Soldaten vorübergehend von bewaffneten Männern entführt worden. Wie die Vereinten Nationen am Donnerstagabend (Ortszeit) in New York mitteilten, wurden die Blauhelme aber schon nach fünf Stunden wieder freigelassen. Zu ihrer Nationalität wurden keine Angaben gemacht. Es habe sich aber nicht um Angehörige der eigentlichen Golan-Mission UNDOF gehandelt, in deren Rahmen rund 380 Bundesheer-Soldaten ihren Dienst versehen. Der Sprecher des österreichischen Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, sagte am Freitag der APA, er könne „definitiv bestätigen“, dass es sich nicht um Österreicher handle.

Der Leiter der UNO-Friedenseinsätze, Herve Ladsous, berichtete, dass die drei Mitglieder der Beobachtungsmission UNTSO in der Früh entführt worden seinen. „Sie kehrten sicher wieder zum Beobachtungsposten 52 zurück, wo sie vom Leiter der Mission empfangen wurden“, sagte Ladsous in New York vor Journalisten. Nach Angaben neuseeländischer Medien soll es sich bei einem der drei Blauhelme um einen Neuseeländer handeln.

Der Zwischenfall ereignete sich nur drei Tage nach der Freilassung von vier auf dem Golan verschleppten Blauhelmen aus den Philippinen. Die Regierung in Manila hatte wegen des Vorfalls den Abzug ihrer Soldaten bekanntgegeben. Österreich hält dagegen am Golan-Einsatz fest.

Insgesamt zählt die UNO-Truppe am Golan noch 1000 Soldaten. Die Angehörigen der UNDOF-Mission überwachen seit dem Jahr 1974 die Waffenstillstandslinie zwischen Syrien und Israel, wobei Österreich von Anfang an ein bedeutender Truppensteller war. Die UNDOF wird bei ihrer Tätigkeit auch von Angehörigen der UNTSO unterstützt, die seit der Staatswerdung Israels 1948 als älteste Blauhelm-Mission die Waffenstillstandslinien im Nahen Osten überwacht. Der UNTSO gehören fünf österreichische Soldaten an. (APA/Reuters/AFP)