Boulder-Weltcup in Innsbruck: Ein Königreich für eine Armlänge
Vier österreichische Herren und drei Damen qualifizierten sich beim Boulder-Weltcup in Innsbruck für das heutige Halbfinale (ab 12.30 Uhr). Abends (ab 20 Uhr) steigt am Marktplatz das große Finale.
Von Max Ischia
Innsbruck –Die paar Autogrammkarten, die Österreichs Paradekletterer in ihren Wettkampftaschen verstreut hatten, waren im Nu vergriffen. Schon bei der gestrigen Qualifikation für den heutigen Entscheidungstag des Boulder-Weltcups am Innsbrucker Marktplatz herrschte ein regelrechtes Griss um die Herrschaften Schubert, Fischhuber, Ennemoser und dem Rest der Boulder-Elite. Und weil viele der autogrammwütigen Kids selbst ohne Notizblock aufgekreuzt waren, mussten eben Jacken, Schildkappen und freigelegte Unterarme als Signaturflächen herhalten. Nur blöd, dass kindliche Unterarme auch nur begrenzt Schreibfläche bieten. „Ich bin schon total voll“, stöhnte ein Dreikäsehoch beim Blick auf seine vollgekritzelten Arme.
Ein paar zusätzliche Zentimeter Armlänge wäre zuvor auch dem einen oder anderen Kletterer auf den Qualifikations-Bouldern gut zu Gesicht gestanden. Nicht aber der heimischen Elite. Titelverteidiger Kilian Fischhuber nahm die Quali-Hürde ebenso souverän wie seine Teamkollegen Jakob Schubert und Lukas Ennemoser. Überraschend, wenn nicht sensationell, die Darbietungen von Mario Lechner. Der Vorstiegsspezialist gewann seine Gruppe und führte gemeinsam mit fünf weiteren Athleten die Qualifikation an.
„Die ersten beiden Boulder waren nicht berauschend, aber insgesamt hat es gut gepasst“, meinte Mitfavorit Schubert, der nach seinem Kitzbühel-Erfolg vor drei Wochen die Chance auf das Heim-Double hat. „Daran denke ich nicht. Erst einmal heißt es, das Halbfinale zu überstehen“, versicherte der Vorstieg-Weltmeister, für den in dieser Saison bereits zweimal in der Vorschlussrunde Endstation war. „Keiner von uns darf sich Fehler erlauben.“
Keinen Fehler erlaubte sich auch Anna Stöhr, die gestern die Quali der Damen gewann. Außerdem im Halbfinale: Katharina Posch (13.) und Katharina Saurwein (19.).