Rätselhaft ver-rückte Realität
Innsbruck – „Atlas“ nennt der junge Kufsteiner Stefan Hofer seine mit riesigen Fotoarbeiten und Skulpturen bestückte Personale in der Andech...
Innsbruck –„Atlas“ nennt der junge Kufsteiner Stefan Hofer seine mit riesigen Fotoarbeiten und Skulpturen bestückte Personale in der Andechsgalerie. Was beide verbindet, ist ihre Uneindeutigkeit. Wenn er etwa getrockneten Lehm so fotografiert, dass man unwillkürlich an eine zerklüftete Landschaft denkt. Irritierend kommen auch die Arbeiten aus dem Zyklus „Klamm“ daher. Hier hat Hofer über die Fotografie eines Gebirges eine alte Landkarte gelegt. Das Ergebnis ist eine rätselhaft ver-rückte Realität, die auskristallisiert zu fast blumigen Strukturen, zwischen die altmodische Schriftzeichen gesetzt sind.
Ein großes Bild ist eine auf kurze Striche reduzierte Landkarte, die wie das Gehirn in einem alten Lehrbuch anmutet, nicht zuletzt durch die u.a. Sex, Organen oder Stabilität ausgewiesenen Zonen. Der Bildhauer Hofer mag es dagegen formal opulent, sein Material ist allerdings Styropor, das durch seine Beton simulierende Bemalung so tut, als wäre es betonschwer. (schlo)