Südtirol will mehr Freiheit von Rom
Auch die Südtiroler Volkspartei nimmt am heutigen Unabhängig-keitstag in Meran teil. VP-Südtirol-Sprecher Gahr gegen „Los von Rom“.
Meran –Ein Jahr nach dem Freiheitsmarsch in Bozen will der Südtiroler Schützenbund heute in Meran für die „Unabhängigkeit und Freiheit“ Südtirols weben. Schützenchef Elmar Thaler spricht sich einmal mehr für ein „Los von Rom“ aus. Unterstützt wird er dabei von der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit.
„Iatz! Für mehr Freiheit und Unabhängigkeit“ lautet das Motto der Veranstaltung. Thaler geht davon aus, dass der Druck aus der Bevölkerung so groß werde, dass eine Volksabstimmung über den Verbleib Südtirols bei Italien kommen werde. Im Gegensatz zum Vorjahr, als die Südtiroler Volkspartei (SVP) und vor allem Landeshauptmann Luis Durnwalder auf Distanz zum Freiheitsmarsch gegangen waren, nimmt die SVP heuer am Unabhängigkeitstag teil. Bekanntlich wird im Oktober ein neuer Landtag gewählt, die politische Zukunft Südtirols dürfte dabei ein zentrales Thema sein. Während die deutschsprachigen Oppositionsparteien wie Süd-Tiroler Freiheit, Union für Südtirol oder die Freiheitlichen eine Abkehr von Italien forcieren, strebt die SVP die Vollautonomie an. Darüber will sie heute in Meran auch informieren. „Für uns bedeutet mehr Unabhängigkeit mehr Autonomie und mehr Europaregion“, erklärte SVP-Landessekretär Philipp Achammer. Der SVP gehe es derzeit in erster Linie darum, in der Vergangenheit beschnittene Zuständigkeiten zurückzuholen sowie neue dazuzubekommen, ergänzte SVP-Vizechefin Martha Stocker.
Der Vorsitzende des Südtirol-Ausschusses im Parlament und ÖVP-Südtirolsprecher, NR Hermann Gahr, unterstützt das Streben nach einer Vollautonomie. „Das ist der richtige Weg. Es wäre widersinnig, wenn es in einem gemeinsamen Europa eine Insellösung für Südtirol gibt.“ Gahr glaubt allerdings, dass sich die Zukunftsfrage Südtirols im Landtagswahlkampf zuspitzen werde. „Letztlich führt an mehr Autonomie aber kein Weg vorbei.“ (pn)