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„Beim Licht spielt sich eine Revolution ab“

Das Glühbirnen-Verbot sei äußerst sinnvoll, sagt Philips-Österreich-Chef Robert Pfarrwaller. Der Technologie-Riese will auch in Tirol wachsen.

Von Alois Vahrner

Innsbruck –Mit September 2009 wurden in der EU Glühbirnen mit 100 Watt verboten, ein Jahr darauf die 75-Watt- und ein weiteres dann auch die 60-Watt-Birnen. Seit September 2012 sind auch die 40- und 25-Watt-Glühbirnen untersagt. Eine sehr sinnvolle Maßnahme, wie Philips-Österreich-Chef Pfarrwaller gegenüber der TT sagt. Die Technologie der Glühbirnen sei über 120 Jahre alt, wobei sie 97 Prozent Wärme und nur 3 Prozent Licht produziere. Allein in Europa bringe der Umstieg auf LED-, Halogen- oder Energiesparlampen eine jährliche Ersparnis von 23 Mio. Tonnen CO2. „Das ist wie der Sprung von der analogen zur digitalen Technologie, von der Pferdekutsche zum Auto“, betont Pfarrwaller. Der Energieverbrauch werde massiv sinken, bei LED etwa sei er um 90 Prozent niedriger. Die Lichtqualität der Alternativen sei schon heute teils besser. LED-Lampen sollen 20 Jahre halten, die Preise (derzeit 40 bis 50 Euro) würden künftig auch sinken. „Beim Licht ist eine Revolution im Gang, wir werden da alle ganz neu denken müssen“, so Pfarrwaller. Eine Neuerung sei etwa das Flächenlicht über komplette Wände. Philips als Licht-Weltmarktführer sei in allen künftigen Lichtsparten gut aufgestellt.

In Tirol lässt Philips viele Objekte erleuchten, etwa das Tivolistadion, aber beispielsweise auch Kufstein, Schwaz, Hall, Imst, Reutte, Seefeld oder den Geh- und Wanderweg in der Innsbrucker Kärntnerstraße. In Wien leuchtet mit dem Riesenrad eines der größten Wahrzeichen der Bundeshauptstadt in neuer LED-Technologie, ebenso die Donauinsel.

Weitere starke Standbeine des holländischen Weltkonzerns sind die Bereiche Gesundheitswesen (hier ist Philips Lieferant auch für die Klinik und alle Tiroler Krankenhäuser) sowie der Bereich Consumer-Health. Bekannt sind etwa elektrische Rasierer, optische Speichermedien, Küchengeräte und LCD Displays, an der Fernsehersparte ist Philips nur noch teilweise beteiligt. Aber auch Saeco-Kaffeemaschinen gehören zum 1891 in Eindhoven gegründeten Konzern, der heute seine Zentrale in Amsterdam hat.

In Österreich ist Philips laut Pfarrwaller seit 85 Jahren präsent. In Summe werden in der Alpenrepublik heute 600 Mitarbeiter beschäftigt, das Gros davon in Wien und Klagenfurt, 20 Mitarbeiter aber auch in Innsbruck. In Tirol sieht Pfarrwaller auch weitere Wachstumschancen beim Absatz. Der Jahresumsatz in Österreich beträgt 350 Mio. Euro.

Weltweit hat Philips derzeit nach schmerzhaften Umstrukturierungen noch 120.000 Mitarbeiter und kommt auf etwa 25 Mrd. Euro Jahresumsatz. Derzeit hält der Konzern weltweit 54.000 Patente.