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Kärntner Bär „Herwig“ streunt wieder durch die Karnischen Alpen

GPS-Sender soll 8.000 Ortungen übermitteln, die Universität Padua wertet die Daten aus.

Hermagor - Der laut Bärenanwalt Bernhard Gutleb derzeit größte Braunbär Österreichs, der 250 Kilogramm schwere „Herwig“, streunt nun wieder durch sein Revier, die westlichen Karnischen Alpen. Am Donnerstag hatte man ihn nahe der Eggeralm bei Hermagor betäubt und mit einem GPS-Halsband versehen, nachdem er in eine Falle getappt war. Der Sender wird die Wanderungen des Bären in der nächsten Zeit aufzeichnen und insgesamt 8.000 Ortungen übermitteln. Danach fällt das Halsband von allein ab. Bei Bedarf könnte es auch mittels Fernsteuerung entfernt werden.

Gesammelt und ausgewertet werden die Daten von einem wissenschaftlichen Team der Universität Padua, das die Informationen an das Land Kärnten weitergibt. Gutleb erwartet allerdings keine großen Wandungen von „Herwig“. „Er ist kein übermäßig mobiler Bär. Sein Revier erstreckt sich vom Mittagskogel bis nach Osttirol“, sagte Gutleb zur APA. Ihn interessiert vor allem wie es „Herwig“ schafft, sich auf relativ kleinem Raum zu bewegen und trotzdem kaum einmal von Jägern gesehen zu werden. „Wir wollen auch wissen, wie er sich seinen Tag organisiert.“

Angedacht ist auch, „Herwigs“ Bewegungsdaten im Internet zu veröffentlichen - allerdings zeitverzögert um vielleicht eine oder zwei Wochen. Denn: „Es gibt ja immer Spinner.“ Gutleb ist besorgt, dass sich ein Wilderer oder Bärenfans auf die Suche nach „Herwig“ machen könnten. Und das würde diesem gar nicht passen. „Der Bär braucht Ruhe in seinem Lebensraum.“ (APA)