Meine ganz persönlichen Top Five
TT-Redakteurin Christiane Fasching berichtet die ganze Woche vom Song Contest in Malmö und im Tagebuch von ihren Eindrücken rund um den Liederstreit.
1. Litauen: Liebe macht nicht nur blind, sondern auch taub: Dass Andrius Pojavis nicht der beste Sänger ist, hab‘ ich mittlerweile von vielen Seiten gehört, doch wenn der putzige Litauer „If you don‘t know, I‘m in love with you“ trällert und dazu Bewegungen macht, die man sonst nur von Stewards kennt, geht mir das Herz auf. Deshalb soll der 30-Jährige heute das Rennen machen - und den Song Contest 2014 nach Vilnius holen. Und nächstes Jahr dann den Titel verteidigen.
2. Island: Eythor Ingi - so heißen keine Verlierer: Der Isländer mit weißblondem Wallehaar und schmuckem Vollbart sieht noch dazu aus wie ein Wikingerkönig, der einer Märchenwelt entkommen ist. In Wahrheit stammt er aus dem 1600-Einwohner starken Fischerdorf Dalvik, das im Norden von Island liegt. Mit seiner melancholisch-samtigen Nummer „Eg A Lif“ (zu deutsch: Ich bin am Leben) sorgt er für Gänsehaut - und dafür, dass man sich ernsthaft überlegt, Isländisch zu lernen.
3. England: Dass sie in den 80er Jahren mit ihrem Haarspray-Verbrauch maßgeblich an der Vergrößerung des Ozonlochs beteiligt war, sei ihr verziehen: Bonnie Tyler ist und bleibt eine coole Sau. Vor ihrem heutigen Auftritt soll sie aber mordsmäßig Angst haben - vielleicht auch deshalb, weil sie das Engelbert-Schicksal fürchet. Der wurde 2012 leider Vorletzter. Ersparen Sie Bonnie dieses Schicksal, schließlich haben wir ihr „Total Eclipse Of The Heart“ zu verdanken.
4. Griechenland: Angeblich geht‘s in „Alcohol Is Free“ gar nicht um Alkohol - das behaupten zumindest die flotten Hellenen, die mit Schottenrock und Ska-Sound für super Stimmung sorgen. Nur gewinnen dürfen sie die Show nicht - sonst werden sie daheim mit Schimpf und Schande empfangen. Denn eine millionenschwere Austragung kann sich der krisengebeutelte Staat wirklich nicht leisten. Aber Platz vier wäre doch was: Vielleicht gibt‘s dann beim Griechen um die Ecke tatsächlich Gratis-Ouzo!
5. Dänemark: Das Pressezentrum in Malmö war noch gar nicht eröffnet, da wurde Emmelie de Forest schon als haushohe Favoritin für den Sieg beim Song Contest gehandelt. Kein Wunder: Die von Trommelklängen umrahmte Folklore-Pop-Nummer „Only Teadrops“ ist ein Song, an den man sich gerne zurückerinnern wird. An Emmelies Barfuß-Look, der auch die spanische Sängerin zum Schuhe-Ausziehen animierte, erst Recht. (fach)