Gesellschaft

Nigerianische Streitkräfte setzen Offensive gegen Islamisten fort

Laut nigerianischem Militär wurden zehn Mitglieder der Sekte Boko Haram getötet, 65 festgenommen.

Kano/Washington - Nigerias Streitkräfte haben ihre Offensive gegen die islamistische Rebellenbewegung Boko Haram am Samstag fortgesetzt und in einer Hochburg der Aufständischen im Nordosten ein 24-stündiges Ausgehverbot verhängt. zehn mutmaßliche Boko-Haram Mitglieder wurden getötet, weitere 65 festgenommen, als sie vor Luftangriffen in die Stadt Maiduguri flüchten wollten, teilte das Militär mit. Zudem habe man große Bestände an Munition, Gewehren und raketengetriebenen Granaten beschlagnahmt. US-Außenminister John Kerry zeigte sich „zutiefst beunruhigt über die Kämpfe.“

Die Offensive gegen Boko Haram startete zu Wochenbeginn mit tausenden Soldaten, nachdem Präsident Goodluck Jonathan in drei Bundesstaaten den Ausnahmezustand ausgerufen hatte. Bei den Luftangriffen auf Rebellenlager wurden nach offiziellen Angaben seitdem dutzende Menschen getötet. Es ist die größte Militäroperation seit 2009, als ein Aufstand der Sekte blutig niedergeschlagen wurde.

Kerry verurteilte am Freitag einerseits die „Terrorkampagne von Boko Haram auf das Schärfste“, zugleich äußerte er aber auch Sorge über „glaubwürdige Vorwürfe, wonach die nigerianischen Streitkräfte die Menschenrechte verletzen“. Er rief das Militär zur Zurückhaltung auf.

Boko Haram kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen islamischen Staat. Die Gruppe verübte dabei zahlreiche blutige Anschläge gegen Sicherheitskräfte, Regierungsvertreter und Kirchen. Menschenrechtlern zufolge begehen aber auch die Regierungstruppen bei ihrem Vorgehen gegen die Rebellen zahlreiche Verstöße gegen die Menschenrechte. (APA/AFP/Reuters)