Deutsche Bundesliga

FC Augsburg feiert nach Happy End im Abstiegskrimi „Held“ Manninger

Der FC Augsburg bleibt weiterhin in der Deutschen Bundesliga. Nach nur neun Punkten in der Herbstsaison gelang mit dem 3:1 gegen Fürth am letzten Spieltag eine historische Rettung. Ex-ÖFB-Teamkeeper Alex Manninger hatte maßgeblichen Anteil daran. Sein Coach will ihn tausendprozentig“ halten.

Berlin, Augsburg - Nach der historischen Rettung hat es der FC Augsburg wie nach dem Gewinn eines Meistertitels krachen lassen. Ex-ÖFB-Teamgoalie Alexander Manninger und sein Clubkollege Sascha Mölders stießen gleich auf dem Rasen mit riesigen Gläsern auf den direkten Verbleib in der deutschen Fußball-Bundesliga an, Trainer Markus Weinzierl sowie Manager Stefan Reuter wurden mit Bier geduscht.

Durch einen 3:1-Heimsieg über Greuther Fürth wurde ein vor Monaten noch für unmöglich gehaltenes Happy End fixiert. „Wir waren zu Weihnachten totgesagt, aber wir haben uns da rausgekämpft. Für den FC Augsburg war es heute eine Meisterschaft“, jubelte Weinzierl. Der jüngste Coach der Liga (38) sicherte sich einen Eintrag in den Geschichtsbüchern: Nie zuvor war es einer Mannschaft gelungen, nach neun Punkten in der Hinrunde dem Abstieg zu entgehen.

33 Zähler reichten am Ende zur direkten Rettung. „Psychologisch war es für uns ein Vorteil, von unten zu kommen, Druck auszuüben und an das große Wunder zu glauben“, resümierte Weinzierl. Nur zweimal - nach der 3. und der 34. und letzten Runde - stand Augsburg auf Platz 15 und damit über dem Strich.

Gefeiert wurde vor allem „Glücksgriff“ Manninger, der einen wesentlichen Anteil an der Rettung der Ausgburger hatte. Der 35-jährige Salzburger kam im November aus der Arbeitslosigkeit, avancierte zur Leitfigur und war auch gegen Fürth der „Türöffner“ zum Sieg, wie Coach Weinzierl betonte: Der Torwart hielt in der 5. Minute einen Foulelfmeter von Edgar Prib, der bei der Wiederholung an ihm scheiterte. „Alex hat den Glauben vorneweg gelebt“, pries Weinzierl seine Nummer 1. Er wolle Manninger „tausendprozentig“ in Augsburg halten.

Hoffenheim jubelt nach „Wunder von Dortmund“

Jubelstimmung herrschte auch bei Hoffenheim, nachdem man es durch ein sensationelles 2:1 in Dortmund noch in die Relegation geschafft hatte. „So etwas kennt man eigentlich nur aus dem Fernsehen“, sagte Stürmer Sven Schipplock. „Die Endphase war das Irrste, was ich je erlebt habe. So ein Adrenalin hatte ich glaube ich noch nie im Körper.“

Mit zwei verwandelten Elfern machte Sejad Salihovic die frühe Führung von BVB-Torjäger Robert Lewandowski (6.) wett. Die Dortmunder stürmten noch einmal mit Mann und Maus nach vorne und wurden in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Marcel Schmelzer scheinbar belohnt.

Aber dann verweigerte Schiedsrichter Jochen Drees dem Treffer nach Rücksprache mit seinem Assistenten doch die Anerkennung, weil der im Abseits stehende Lewandowski 1899-Keeper Koen Casteels behindert hatte. „Da muss man den Hut davor ziehen, dass der Schiedsrichter in so einem Hexenkessel sich vom Linienrichter nochmal belehren lässt“, sagte Hoffenheims Andreas Beck, dessen Club in der Relegation auf den 1. FC Kaiserlautern (Erwin Hoffer, Christopher Drazan, Trainer Franco Foda) trifft.

Ausschreitungen nach Düsseldorf-Abstieg

Den bitteren Gang in die zweite Liga muss hingegen Fortuna Düsseldorf antreten - die Mannschaft von ÖFB-Teamkeeper Robert Almer, dessen Zukunft offen ist, beendete die Saison nach dem 0:3 in Hannover an vorletzter Stelle. Daraufhin lieferten sich mehrere hundert Fortuna-Fans in Hannover eine Straßenschlacht mit der Polizei. Dabei wurden zehn Polizisten verletzt, zwei davon so schwer, dass sie ihren Dienst nicht fortsetzen konnten. 19 Anhänger der Düsseldorfer wurden festgenommen, gegen zwei von ihnen wurde Anzeige wegen Landfriedensbruch erstattet.

Deutlich friedlicher war die Stimmung im Lager von Schalke 04 nach dem fixierten Ticket für die Champions-League-Qualifikation. „Wenn man so viel Feuer kriegt als junger Trainer, ist es nicht immer ganz einfach. Aber ich glaube, ich habe es ganz ordentlich gemacht“, sagte Trainer Jens Keller nach dem 2:1-Erfolg in Freiburg.

„Durch den Trainerwechsel haben wir die Kurve gekriegt und die Ziele erreicht, die wir uns vorgenommen haben“, lobte Kapitän Benedikt Höwedes seinen Vorgesetzten. Eine Niederlage im Breisgau dagegen hätte Kellers Position trotz des frisch unterzeichneten Vertrags bis 2015 auf Schalke arg geschwächt. Der Schlusspfiff sei daher „der angenehmste Moment“ seiner Trainerkarriere in Gelsenkirchen gewesen, gestand der 42-Jährige. (APA/dpa)