Bayern schafften als erst siebenter Club das „Triple“
Bayern München hat am Samstagabend mit 3:2 (1:0) gegen den VfB Stuttgart gewonnen. Alaba und Harnik, der auf der rechten Offensivseite der Stuttgarter direkter Gegenspieler seines ÖFB-Teamkollegen war, zählten zu den auffälligsten Akteuren des Endspiels.
Berlin - Bayern München hat als erst siebenter Fußball-Club das „Triple“ aus wichtigster Europacup-Trophäe sowie nationalem Double geholt. Für den 23-fachen deutschen Rekordmeister, der am Samstagabend im Cup-Finale in Berlin mit ÖFB-Star David Alaba als linkem Außenverteidiger gegen den VfB Stuttgart 3:2 (1:0) gewann, war es der 16. DFB-Pokal-Triumph sowie das neunte nationale Double.
Der Club von ÖFB-Star David Alaba, der als Linksverteidiger durchspielte, gewann als erster deutscher Verein nach dem Meistertitel und Champions-League-Triumph das „Titel“-Triple in einer Saison. Damit bescherten die Bayern ihrem scheidenden Erfolgstrainer Jupp Heynckes den perfekten Abschied.
Thomas Müller brachte den Topfavoriten vor 74.244 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion mit einem souverän verwerteten Elfer (37.) in Führung, nachdem Ibrahima Traore Bayern-Kapitän Philipp Lahm im Strafraum gefoult hatte. Kurz nach der Pause erhöhte Mario Gomez (48.) nach Querpass von Lahm auf 2:0 und besorgte nach Müller-Assist auch den dritten Treffer (61.), womit die „Super-Bayern“ ihre historische Mission vollendet hatten.
Allerdings mussten sie am Ende noch zittern, da Harnik das Match mit einem Doppelpack noch spannend machte. Der gebürtige Hamburger schraubte sich zunächst nach einer Flanke des Japaners Gotoku Sakai hoch und traf per Kopf (71.) zum 1:3. Neun Minuten später verkürzte er auf 2:3, als er nach einem Stangenschuss von Shinji Okazaki im zweiten Versuch Bayern-Schlussmann Manuel Neuer bezwang (80.).
Alaba und Harnik zählten zu den auffälligsten Spielern
Alaba und Harnik, der auf der rechten Offensivseite der Stuttgarter direkter Gegenspieler seines ÖFB-Teamkollegen war, zählten zu den auffälligsten Akteuren des Endspiels. Alaba scheiterte in der 27. Minute an Tormann Sven Ulreich, nachdem Harnik unmittelbar zuvor auf der Gegenseite nach einem Corner von Alexandru Maxim eine Chance ausgelassen hatte. In der 64. Minute blockte Stuttgart-Innenverteidiger Serdar Tacsi einen Alaba-Schuss aus spitzem Winkel in den Corner.
Harnik zeigte wie Alaba extrem viel Einsatz, ging weite Wege und fiel neben seinen beiden Toren auch durch Fouls an seinem Landsmann sowie den Bayern-Stars Bastian Schweinsteiger und Franck Ribery auf. Außerdem spielte er noch einen perfekten Pass auf den eingewechselten japanischen Stürmer Okazaki, der aber an Bayern-Schlussmann Manuel Neuer scheiterte (74.). Der 20-jährige Niederösterreicher Raphael Holzhauser saß bei Stuttgart auf der Bank.
Heynckes verrät am Dienstag seine Zukunftspläne
Bayern-München-Erfolgstrainer Jupp Heynckes wird am Dienstag Auskunft über seine weitere Zukunft geben. „Ich werde am Dienstag eine Abschluss-Pressekonferenz an der Säbener Straße geben. Dann werde ich etwas zu meiner Zukunft sagen. Dann werde ich sagen, wie es weitergeht oder auch nicht“, sagte Heynckes nach dem 3:2-Triumph im Cup-Finale gegen den VfB Stuttgart und dem Gewinn des historischen Triples.
Heynckes, der bei den Bayern im Sommer von Startrainer Pep Guardiola beerbt wird, hatte bereits angekündigt, dass er in der Bundesliga nicht mehr arbeiten wird. Zuletzt waren Spekulationen aufgekommen, der 68-Jährige könne womöglich als Nachfolger von Jose Mourinho das Traineramt beim spanischen Rekordmeister Real Madrid übernehmen.
Heynckes schaffte mit den Bayern nicht nur das seltene Titel-Triple aus Champions-League-Triumph und nationalem Double, sondern ist erst der vierte Deutsche, der den DFB-Pokal sowohl als Trainer als auch Spieler geholt hat. Das war zuvor nur Ludwig Janda, Aki Schmidt und Thomas Schaaf gelungen. Heynckes hatte die seit 1935 vergebene Trophäe 1973 als Spieler mit Mönchengladbach gewonnen. (APA)