Zweimal Dachgleiche mit „Fürst“-Feier begangen
Naturpark Tiroler Lech ist nach schwierigen Zeiten wieder im Fluss. Zubau Gasthof Klause soll bis zu Ritterspielen Ende Juli beziehbar sein.
Von Hans Nikolussi
Reutte –In Ermangelung eines Firstes begnügte man sich beim Dachgleichenfest am Naturparkbesucherzentrum auf Ehrenberg, das sich nach der Fertigstellung als „Trutzburg“ völlig in das historische Ambiente einfügen wird, sozusagen mit einer „Fürst“-Feier. Bauherren, Gemeindeführung und die Ausführenden des Projektes trafen sich in der Höhle des zukünftigen Naturparkbesucher- und Ausstellungsareals und zeigten sich von den Fortschritten angetan. Man sah für alle Beteiligten eine „Win-win-Situation“. Die jahrelange Odyssee des Naturparkverantwortlichen auf der Suche nach einer von allen Involvierten goutierten Lösung hat ein zufriedenstellendes Ende gefunden.
In Kürze wird mit dem Innenausbau begonnen. Die Verkleidung der Außenhaut mit „Originalmauerwerk“, von Spezialisten aufgebracht, ist in vollem Gange. Der Neubau wird sich nach Fertigstellung nur noch durch den modernen Eingangsbereich vom alten mittelalterlichen Stil des Klause-Ensembles unterscheiden. Da sei Architekt Armin Walch – manchmal schon als „Fürst“ von Ehrenberg bezeichnet – in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt ein wirkliches „Highlight“ gelungen, waren sich alle einig. Die Kosten für das Besucherzentrum für den Naturpark Tiroler Lech können zur Gänze von Förderungen aufgebracht werden und belasten Reutte erfreulicherweise nicht, was Bürgermeister Alois Oberer bei der Feier nicht ohne Freude feststellte.
Naturparkvereinsobmann Bürgermeister Heiner Ginther und die Geschäftsführerin des Vereins Anette Kestler zeigten sich erleichtert und sahen durch die Errichtung des Zentrums einen Meilenstein in der nicht immer einfachen Geschichte des Vereins. Auf rund 100 Quadratmetern werden die Besucherleitung und ein Shop die Gäste empfangen. Im zweiten Abschnitt, auf etwa 200 Quadratmetern, wird eine von deutschen Fachleuten konzipierte Ausstellung auf die Besonderheiten und die Alleinstellung des Naturparkes aufmerksam machen. In Themeninseln soll den Gästen „der letzte Wilde Mitteleuropas“ vom Ursprung bis zum Lechfall nähergebracht werden.
Zu einer wirklichen Firstfeier kam es anschließend am zweiten Projekt, dem Zubau zum Gasthof Ehrenberg. Dort will man, so Burgenvereinsobmann Vizebürgermeister Dietmar Koler, die durch den Verein finanzierten und von der Gemeinde durch eine Kreditbesicherung unterstützten Investitionen selbst durch den laufenden Betrieb erwirtschaften. Die noch im Rohzustand befindlichen neuen acht Zimmer im Anbau sind zu den Ritterspielen bereits gebucht. An der rechtzeitigen Fertigstellung, Ehrenberg gleicht im Moment einer Riesenbaustelle, zweifelte bei der Firstfeier niemand.