12,3 Prozent mehr Arbeitslose im Juni in Tirol
Die Nachfrage nach Arbeitskräften nahm auch im Juni ab. Zum vierten Mal in Folge. Betroffen vom Stellenabbau waren alle Altersgruppen und Bezirke.
Innsbruck - Die Arbeitslosenrate in Tirol stieg im Juni 2013 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,3 Prozent oder 1905 Personen. Gleichzeitig stieg in Österreich die Arbeitslosigkeit um 10,1 Prozent. „Stellenabbau und ein verhaltener Start des Sommertourismus bewirken, dass im Juni auch in Tirol – im Gegensatz zu den Vormonaten – die Arbeitslosigkeit deutlich zugenommen hat,“ stellt AMS Tirol Chef Anton Kern fest. „Da Hilfskräfte von Arbeitslosigkeit in besonderer Weise betroffen sind, zeigt sich unsere Strategie der Höherqualifizierung von Menschen als richtig und zukunftsweisend.“
Alle Altersgruppen betroffen
Den größten Zuwachs nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet gab es im Bereich Beherbergung und Gastronomie mit 8,5 Prozent, im Abschnitt Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (14,8 Prozent) und im Bereich Herstellung von Waren (22,9 Prozent).
Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen gestiegen. Bei den 548 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren betrug der Zuwachs 1,3 Prozent, bei den 20- bis 24-Jährigen kam es zu einem Plus von 13,6 Prozent. Bei den Personen zwischen 25 und 49 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um 9,5 Prozent und bei den Personen über 50 Jahren war gar ein Anstieg von 21,5 Prozent festzustellen.
Bei den länger als 1 Jahr vorgemerkten Arbeitslosen war ein Anstieg um 28,0 Prozent zu verzeichnen.
Alle Bezirke betroffen
Nach Regionen betrachtet kam es in allen Bezirken zu Zuwächsen. In Kufstein stieg die Zahl der Arbeitslosen um 17,6 Prozent gefolgt von Innsbruck (15,5 Prozent), Schwaz (13,4 Prozent), Reutte (13,2 Prozent), Lienz (13,1 Prozent), Kitzbühel (11,6 Prozent), Imst (5,4 Prozent) und Landeck (2,1 Prozent).
Im Juni 2013 nahmen 2044 Personen an Schulungs- und Ausbildungsaktivitäten des AMS Tirol teil, das waren im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozent mehr.
Es gab bei den 2475 Stellenzugängen ein Minus von 19,5 Prozent. Bei den 2732 Stellenabgängen war ebenfalls ein Rückgang um 12,1 Prozent zu beobachten. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften gab im Juni weiter nach, damit zum vierten Mal in Folge. Diese schwindende Dynamik dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass sich die Unternehmen angesichts fortdauernder internationaler Konjunkturrisiken bei zusätzlichen Neueinstellungen zurückhaltender zeigen als beispielsweise noch 2011 oder 2012“, kommentierte Anton Kern die Daten. (tt.com)