Zahl der Unwetter-Toten im Norden Indiens bleibt wohl unklar
Indiens Innenminister sprach von 900 Toten, der Sprecher des Parlaments rechnet mit mehr als 10.000 Toten.
Neu-Delhi - Wie viele Menschenleben die Wassermassen und Erdrutsche vor mehr als zwei Wochen in Nordindien gefordert haben, wird nach Ansicht des Regierungschefs der am stärksten betroffenen Region im Dunkeln bleiben. „Wir werden die Zahl der Toten sowie die Zahl der Menschen, die begraben oder davongespült wurden, nie erfahren“, wurde Vijay Bahuguna am Montag vom Nachrichtensender NDTV zitiert.
Die Zahlen gehen bisher weit auseinander: Das Katastrophenmanagement des Unionsstaates Uttarakhand zählte 580 Tote. Indiens Innenminister Sushil Kumar Shinde sprach von 900 Toten. Der Sprecher des Parlaments von Uttarakhand, Govind Singh Kunjwal, rechnete mit mehr als 10.000 Toten. Tausende werden offiziell noch vermisst.
Die Fluten und Erdmassen hatten Hunderte Straßen und Brücken fortgerissen. Mehr als 100.000 Bewohner wurden aus den abgeschnittenen Regionen in Sicherheit gebracht - darunter zahlreiche Pilger, die traditionell im Sommer zu Hindu-Schreinen in den Bergen wandern. Alle überlebenden Touristen und Besucher sind nach Behördenangaben nun in Sicherheit. 200 Bergbewohner warteten am Montag noch auf Hilfe. (APA/dpa)