Freier wollte Schandlohn wieder zurück
Innsbruck – „Eigentlich hatte ich mit dem Abend schon abgeschlossen und wollte nach Hause. Doch dann wollte einer der Kollegen nach der Loka...
Innsbruck –„Eigentlich hatte ich mit dem Abend schon abgeschlossen und wollte nach Hause. Doch dann wollte einer der Kollegen nach der Lokaltour noch ins Bordell Maxim. Da dieses aber geschlossen war, sprachen wir eben die Straßenprostituierte vor der Tankstelle an“, schilderte gestern am Landesgericht ein 22-Jähriger den Verlauf eines Abends im April, der sein Leben verändern könnte.
War der Arbeiter mit der Dirne doch bald handelseins geworden, ihr für ihre Dienste 70 Euro zu bezahlen. Nach gut zehn Minuten beendete die Bulgarin jedoch ihre Arbeit, da der Freier zu betrunken war. Dies wollte der 22-Jährige nicht akzeptieren und forderte sein Geld zurück. Nach einer Streiterei mit der Prostituierten entriss er ihr deshalb kurzerhand ihre Tasche und traf sie laut Staatsanwalt Florian Oberhofer auch noch mit der Hand im Gesicht.
„Ich kam mir total verarscht vor. Schließlich hatte ich den Höhepunkt noch nicht erreicht!“, schilderte der Angeklagte den angeklagten Raub vor Richter Mair. „Was haben Sie für 70 Euro denn erwartet? Auch noch ein Glas Champagner? Oder denken Sie ernsthaft, Sie können bei so etwas ihr Geld wieder zurückverlangen, wenn es Ihnen nicht gefällt?“, konterte der Strafrichter.
Verteidiger Christopher Fink wies auf die starke Alkoholisierung und das sofortige Geständnis des Angeklagten hin. Dieser wollte übrigens in der Tasche keinerlei Schandlohn mehr entdeckt haben.
„Sagen Sie, Herr Rat. Steht da jetzt eigentlich Haft drauf?“ „Von einem bis zu zehn Jahre Haft!“, antwortete Mair und vertagte zur Ausschreibung der Prostituierten. (fell)