Tödlicher Absturz von Tirolerin: Kindern nach Drama Halt geben
Die Obduktion der in Kärnten abgestürzten 34-jährigen Mutter zeigt: kein Fremdverschulden.
Innsbruck –Die nüchterne Faktenlage nach der Bergtragödie in Kärnten, bei der eine 34-jährige Sennerin und Mutter aus Tirol tödlich verunglückte, ist klar: Die angeordnete Obduktion ist nach Auskunft von Staatsanwältin Antoinette Tröster abgeschlossen. Wie erwartet gibt es keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung. Der genaue Todeszeitpunkt soll heute feststehen. Dann wissen die Behörden auch, wie lange der vierjährige Sohn der Frau tatsächlich alleine auf der Alm war.
Die menschliche Tragödie wiegt indes viel schwerer: Der kleine Bub ist mittlerweile bei seinen Verwandten in Tirol untergekommen. Diese kümmern sich auch um die siebenjährige Schwester des kleinen Buben. Wie und wo die Kinder betreut werden, das wird von der Öffentlichkeit geheim gehalten.
„Ein strukturierter Alltag mit Sicherheit“, das sei das, was man den Kindern jetzt geben müsse, ist für Petra Sansone, ehrenamtliche Helferin im Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes, das Wichtigste. Die Expertin, die in der gegenständlichen Tragödie nicht involviert ist, weist bei Kindern auf unterschiedliche Entwicklungsstufen hin. „Der Vierjährige steht gerade am Anfang, um den Tod zu begreifen. Die Siebenjährige steht auf der Kippe zur nächsten Phase. Und zwar, dass der Tod alle Menschen trifft.“
Gerade die Anfangsphase nach so einem Schockerlebnis ist für Kinder besonders wichtig. „Wenn es gelingt, ein stabiles Netz aufzubauen, kann man viel in eine gute Bahn lenken“, sagt Sansone. Ähnliche Fälle in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass Erwachsene, aber auch Kinder einen sehr guten Schutzmechanismus gegen derartige Katastrophen haben. „Das kann von leichten Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Erinnerungslücken reichen.“ Inwiefern der kleine Bub über den Zeitraum auf der Alm also Aufschluss geben kann, bleibt vorerst abzuwarten.
Klar ist für die Expertin, dass Kinder mit Trauer anders umgehen. „Das ändert sich oft abrupt. Das ist für Erwachsene oft befremdlich. Man sollte sie nicht zur Trauer zwingen. Oft fehlen den Kleinen nämlich auch die Worte, um sich auszudrücken. Hier hilft oft, es zu zeichnen.“ (mw)