Kellerjochbahn wird abmontiert

Die untere Sektion der Sesselbahn ist mit Jahresende Geschichte – die Zukunft ungewiss.

Von Angela Dähling

Schwaz –Zwei Jahre lang stand die untere Sektion des Kellerjochlifts still. Jetzt werden die Liftstützen abgetragen. „Wir haben den behördlichen Abbruchbescheid vom Land bekommen. Die Firma Kogler hat den Auftrag bekommen, bis Dezember alles abzubauen“, erklärt Kellerjochbahn-Chef Werner Kostenzer auf Anfrage der TT.

Die obere Sektion der Kellerjochbahn, die am 6. Juli ihren Sommerbetrieb aufnimmt, ist bekanntlich per Bus erreichbar, zudem wurde dort ein Parkplatz errichtet. Durch den Abbruch der unteren Sektion erlischt die Möglichkeit, auf der alten Trasse einen neuen Lift zu bauen.

Damit hat die Stadtgemeinde Schwaz keine Freude. „Wir haben uns gegen den Abbruch gewehrt. Die Entscheidung wurde seitens der Kellerjochbahn gefällt, weil die untere Sektion nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist“, erklärt der Schwazer Bürgermeister Hans Lintner. Allerdings, so betont Lintner, stünden sowohl die Stadtgemeinde Schwaz als auch der TVB Silberregion-Karwendel hinter den Plänen der Bergbahn, eine Ski-Verbindung mit dem Zillertal herzustellen. „Das ist die einzige mögliche Variante, wenn man die Wirtschaftlichkeit der Kellerjochbahn für die Zukunft sicherstellen will“, ist Lintner überzeugt.

Und dafür brauche es eine Talstation auf der anderen Seite des Inns bei der Kaserne und eine Autobahnanbindung ab Vomp, sagt er. „Meines Erachtens ist die Kellerjochbahn dem Tode geweiht“, glaubt indes der Vomper Bürgermeister Karl-Josef Schubert. Zum einen fehle der Talstation-Standort, da die Kaserne ja nicht, wie einst angenommen, aufgelassen werde. Zum anderen werde die Landesstraße in Vomp doch nicht in nächster Zeit im Zuge des Schotterabbaus verlegt. „Eine zweite Landesstraße wird uns keiner bauen und zahlen, zudem würde sie durch Wohngebiet führen“, sagt Schubert. „Ich sehe in den nächsten fünf bis acht Jahren da kein Licht am Ende des Tunnels.“