„Bei der Kinderbetreuung ist nie genug getan“
Tagesmütter-Geschäftsführerin sieht „Fleckerlteppich“ im bezirksweiten Angebot. Die Stadt Landeck startet erstmals mit Sommerkindergarten.
Von Helmut Wenzel
Landeck –Vor zwei Jahren ließ Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek mit einer Studie aufhorchen: Die Kindergärten von Landeck hatten tirolweit die meisten Schließtage – an 64,7 Tagen blieben die städtischen Kindergärten zugesperrt.
Heuer feiert der Sommerkindergarten Premiere. Die nötigen Vorbereitungen für das Angebot von 8. Juli bis 16. August hat der Schul- und Kindergartenausschuss getroffen. Vorangegangen war eine Bedarfserhebung. „Die Nachfrage ist klar gegeben“, weiß StR Viktor Zolet, „wir schauen uns an, wie es heuer läuft und beraten dann über einen möglichen Ausbau.“
Laut Bürgermeister Wolfgang Jörg sind durchschnittlich 25 Kinder pro Woche angemeldet. Der Kindergarten mit Mittagstisch ist Montag bis Freitag von 7 bis 14 Uhr geöffnet. Für die Eltern hat die Stadt einen monatlichen Kostenbeitrag von 34 Euro festgesetzt.
Ingrid Bürger, Geschäftsführerin des Tagesmütter-Vereins, bringt ihre Einschätzung so auf den Punkt: „Der Tourismusbezirk hat zuletzt einiges aufgeholt. Trotzdem gleicht das Angebot einem Fleckerlteppich.“ Wenn in Dörfern wie Tobadill zwei Kinder betreut werden sollen, könne nicht sofort ein Sommerkindergarten eingerichtet werden. In St. Anton und Galtür gebe es inzwischen Betreuungseinrichtungen mit guter Nachfrage. „Aber bei der Kinderbetreuung ist nie genug getan“, resümiert die Tagesmütter-Chefin.
In Zams stehen die Türen des Kindergartens seit einigen Jahren auch im Sommer offen. „Wir haben heuer zwei größere Gruppen, die Nachfrage nach Betreuungsplätzen mit Mittagstisch steigt“, schilderte BM Siggi Geiger am Dienstag. „Wegen Umbauarbeiten muss der Sommerkindergarten derzeit allerdings in die Volksschule ausweichen.“
Die seit Jahren bewährten „Spiel-mit-mir-Wochen“ für 5- bis 14-jährige Kinder starten heuer am 15. Juli. Anmeldeschluss ist diese Woche, Infos unter www.ldk.at.tt.